Eigentlich gab  es bisher allseits Einigkeit. Auch die Deutsche Umwelthilfe (DUH)  forderte am vergangenen Donnerstag, 12. August, in einem eigenen Statement konkret von Städten und Landkreisen ein schnelleres und entschlosseneres Vorgehen gegen die Flut von Einweg-Verpackungsmüll.  Denn diese Müllmenge  erreicht in Deutschland neue Rekordwerte was zu immer mehr Vermüllung, Ressourcenverschwendung und einem Anheizen der Klimakrise führt. Doch es gibt, kaum zu glauben, aber wahr auch Großkonzerne, die eine andere Richtung einschlagen, wie wir noch sehen werden.

"... ein schnelleres und entschlosseneres Vorgehen gegen die Flut von Einweg-Verpackungsmüll....!"
“… ein schnelleres und entschlosseneres Vorgehen gegen die Flut von Einweg-Verpackungsmüll….!”

Die DUH  bklagt aber auch, dass weder der Bund noch ein erheblicher Teil der Städte und Landkreise konsequent gegen Einwegmüll vorgehen. Das zeige die Zwischenbilanz der DUH-Aktion „Plastikfreie Städte“. Die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation hatte dafür bei 130 Städten und Landkreisen formale Anträge zur Vermeidung von Einweg-Plastikmüll gestellt. Fast die Hälfte der angesprochenen Städte und Landkreise ist  der DUH zufolge untätig oder war nicht einmal bereit, sich den Fragen der DUH zu stellen. Lichtblicke gibt es bei 72 Städten und Landkreisen, die effektive Maßnahmen ergreifen, damit Verwaltungen, öffentliche Veranstaltungen oder lokale Gastrobetriebe verpackungsärmer werden.

Eine Vorreiterrolle nimmt den Ergebnissen der DUH-Recherche zufolge dabei Tübingen ein. Die Stadt plant ab kommendem Jahr eine Verbrauchssteuer auf Einweg-to-go-Verpackungen. 20 Cent für Einweg-Besteck und 50 Cent für Einweg-Essensboxen wären aus Sicht der DUH eine der effektivsten Maßnahmen gegen die Müllflut. Doch ausgerechnet dieses umweltpolitische Vorzeigeprojekt versucht nun der Fast-Food-Riese McDonald’s mit Hilfe seiner Anwälte zu stoppen, berichtet die DUH. Andere Städte, die dem Beispiel Tübingens eigentlich folgen wollen, werden aus Sicht der Hilfsorganisation  damit eingeschüchtert. Die DUH verurteilt das Verhalten von McDonald’s scharf und macht deshalb gemeinsam mit der Tübinger Umwelt-Aktivistin Flora Dirr in einer Petition mobil gegen den Konzern.

„Wir fordern deshalb vom Vorstandsvorsitzenden von McDonald’s Deutschland Mario Federico: Zieht Eure Klage zurück und stellt endlich auf Mehrweg-Alternativen um! Wir fordern alle Verbraucherinnen und Verbraucher auf, die Petition zu unterschreiben, um so öffentlichen Druck auf McDonald’s zu erzeugen“, konstatierte  die Stellvertretende DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz.