Die Hälfte aller vom Menschen ausgestoßenen Treibhausgase werden von natürlichen Ökosystemen aufgenommen und gelangen nicht in die Atmosphäre. Diese natürlichen Senken haben daher global eine große Bedeutung im Kampf gegen den Klimawandel und werden auch in Deutschland auf dem Weg zur Klimaneutralität eine große Rolle einnehmen müssen, darauf verwies die Deutsche Energie-Agentur dena in einem am vergangenen Dienstag, 17. August, veröffentlichten Kurzgutachten zu Einsatz und Herausforderungen von natürlichen Senken für Klimaneutralität.

„Zur Erreichung von Klimaneutralität müssen wir alle Potenziale erschließen....!" Andreas Kuhlmann Vorsitzender der dena- Geschäftsführung, foto dena
„Zur Erreichung von Klimaneutralität müssen wir alle Potenziale erschließen….!” Andreas Kuhlmann Vorsitzender der dena- Geschäftsführung, foto dena

Im Rahmen der dena-Leitstudie hat die Agentur  daher das Öko-Institut mit der Erstellung des Kurzgutachtens ‚Natürliche Senken. Die Potenziale natürlicher Ökosysteme zur Vermeidung von Treibhausgasemissionen und Speicherung von Kohlenstoff‘ beauftragt, das über die Möglichkeiten und die Herausforderungen beim Einsatz solcher natürlicher Senken informiert. In dem Gutachten werden die Arten der Kohlenstoffpools, ihre jeweiligen Potenziale für den Klimaschutz und ihre Wechselwirkungen und mögliche Zielkonflikte aufbereitet.

Im Sektor Landnutzung, Landnutzungsveränderung, und Forstwirtschaft (LULUCF) werden Emissionsquellen aus der Änderung der Landnutzung, etwa der Ausbreitung von Siedlungsflächen und Kohlenstoffpools wie Wälder, Böden, Holprodukte und marinen Ökosystemen gegenübergestellt. In Deutschland soll der LULUCF-Sektor im Jahr 2045 40 Mio. t Co2äq. als CO2-Senke beisteuern, um unvermeidbare Restemissionen (z.B. in der Landwirtschaft) auszugleichen.

Dieses Ziel ist äußerst ambitioniert,betont auch die dena,  insbesondere bei Berücksichtigung des aktuellen Trends des Rückgangs der natürlichen Senken und der Gefährdung für den Zustand von Wäldern und natürlichen Öko-Systemen durch den Klimawandel. Viele der Zusammenhänge und Wechselwirkungen in diesem komplexen System sind noch nicht gut verstanden.

Das Kurzgutachten des Öko-Instituts zeigt auf, dass insbesondere die Wiedervernässung von organischen Böden einen hohen spezifischen Klimaschutzbeitrag pro Flächeneinheit hat. Darüber hinaus hat die Förderung der Agroforstwirtschaft, in der Gehölze mit Ackerkulturen oder Viehhaltung kombiniert werden und positive Wechselwirkungen genutzt werden, ein bisher wenig genutztes Potenzial. Der Wiederaufforstung und der nachhaltigen Waldbewirtschaftung kommen zudem eine sehr große Rolle zu beim Erhalt und Ausbau natürlicher Senken. Eine langfristige Kohlenstoffspeicherung kann auch über nachhaltige langlebige Holzprodukte erzielt werden.

Das vom Öko-Institut erstellte Kurzgutachten ‚Natürliche Senken usw . ist das dritte Kurzgutachten, das vor Veröffentlichung des Abschlussberichts der dena-Leitstudie publiziert wird. Es bildet den zweiten Teil der Senkenbetrachtung, nachdem sich die Prognos AG bereits mit technischen Senken befasste.