Die Initiative H2vorOrt, das sind 37 Unternehmen sowie der DVGW und der VKU, die an der Transformation der Gasverteilnetze hin zur Klimaneutralität arbeiten – begrüßte gestern, Dienstag 14. September,  die am selben Tag von der FNB Gas (Vereinigung der Vereinigung der Ferngasnetzbetreiber Gas e.V.) vorgestellte Studie „Die Rolle von Wasserstoff im Wärmemarkt“ ausdrücklich. Die Kernergebnisse der Studie stellen wir hier vor:

"...Politik muss handeln damit Wasserstoff sein volles Klimaschutzpotenzial entfalten kann   ..! “; Prof. Dr.Gerald Linke
“…Politik muss handeln, damit Wasserstoff sein volles Klimaschutzpotenzial entfalten kann ..! “; Prof. Dr.Gerald Linke

– Gasförmige Energieträger sowie die Gasinfrastruktur sind besonders gut geeignet, um die erwartbar steigenden und kritische Höhen erreichende Strom-Spitzenlasten im Wärmebereich aufzufangen.

– Die Abdeckung der Spitzenlasten durch das Gassystem führt nicht zu Effizienzverlusten im Wärmebereich.

-Der steigende Anteil wetterabhängiger erneuerbarer Energien im Wärmesektor muss mit dem saisonal stark schwankenden Wärmebedarf in Einklang gebracht werden. Um die Wärmewende versorgungssicher zu machen, müssen die für die Wärmeerzeugung benötigte erneuerbaren Energien auch in Form von Wasserstoff eingesetzt werden. Notwendig dafür sind die deutschen Gasverteilnetze, weil sie den Wärmemarkt mit Fernleitungen und Gasspeichern verbinden.

„Die Studie arbeitet deutlich heraus, dass die Stromerzeugungs- und Transportinfrastruktur nicht auf eine umfassende Elektrifizierung des Wärmesektors ausgelegt ist“, stellte  Gerald Linke, Vorstandsvorsitzen der DVGW anlässlich der Präsentation der Studie fest. Und er betonte dabei die deutsche Gasinfrastruktur sei  laut Studie bestens geeignet, dieser Herausforderung mit minimalen Gesamtsystemkosten zu begegnen. Er forderte aber auch,  die Politik müsse  jetzt die ordnungspolitischen Weichenstellungen vornehmen, damit Wasserstoff sein volles Klimaschutzpotenzial entfalten kann und die CO2-Emissionen des Heizungssektors wirksam gesenkt werden können

Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer VKU: „Die Studie zeigt das große, auch langfristige Potenzial der Gasverteilnetze. In einem bunten Strauß unterschiedlicher Dekarbonisierungsvarianten stellen sie eine sehr leistungs- und anpassungsfähige Infrastruktur dar, mit der sich Versorgungssicherheit und eine sozialverträgliche Wärmewende absichern lassen. Wir müssen deshalb zügig die Voraussetzungen dafür schaffen, klimaneutrale Gase in der Wärmeversorgung einsetzen zu können. Dazu gehört, die Gasverteilnetze H2-ready zu machen, Wasserstoffnetze in den bestehenden Regulierungsrahmen der Gasnetze zu integrieren und die Finanzierung der Netzinfrastruktur auf diesen Umbau einzustellen.“

Florian Feller, Vorsitzender H2vorOrt ergänzte Ingbert Liebing und verwies darauf  die Studie verdeutliche, dass die Nutzung von klimaneutralen Gasen wie Wasserstoff in den vorhandenen Gasverteilnetzen die Umsetzungsgeschwindigkeit der Wärmewende von der Sanierungsrate entkoppelt. „Damit wird die Nutzung von klimaneutralem Wasserstoff zu einem Booster für den Klimaschutz im Gebäudesektor. Die Partnerunternehmen von H2vorOrt stehen dafür in den Startlöchern.“

Mit der Studie wird ja auch deutlich, dass  die Partnerunternehmen von H2vorOrt mehr als die Hälfte der Gasverteilnetzkilometer in Deutschland repräsentieren. Alle Projektpartner beabsichtigen, bis spätestens 2025 einen Plan zur Herstellung der H2-Readiness oder alternativer klimaneutraler Konzepte ihrer jeweiligen Netze vorzulegen.