Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWI)  hat einen Tag vor Heilig Abend, also am 23. Dezember,  900 Millionen Euro für das innovative Förderinstrument H2Global bewilligt. Mit einem Doppelauktionsverfahren werden  Wasserstoff oder Wasserstoffderivate günstig auf dem Weltmarkt eingekauft und in der EU meistbietend verkauft. Ziel des Projekts ist es, so das BMWI, den internationalen Markthochlauf von grünem Wasserstoff voranzubringen.

"...zukünftig wird ein hoher Bedarf an grünen Wasserstoff benötigt...!" Robert Habeck, bild bmwi , steffen kugler
“…zukünftig wird ein hoher Bedarf an grünem Wasserstoff benötigt…!” Robert Habeck, bild bmwi , steffen kugler

Grüner Wasserstoff spielt eine zentrale Rolle für die Transformation unserer Wirtschaft“, betonte anlässlich der Freigabe der Fördermittel noch einmal der neue Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck.  Und weiter verwies er noch darauf, dass zukünftig ein hoher Bedarf an grünen Wasserstoff benötigt werde und neben der Produktion in Deutschland auch Importe gesichert werden müssten. Er begründete so: „Daher starten wir bereits jetzt den internationalen Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft und bauen über das Instrument H2Global langfristige Wertschöpfungs- und Lieferketten auf.“

Das BMWI erläuterte auch noch mal Kernidee von H2Global, also des „Doppelauktionsmodells“: Es werden über ein wettbewerbliches Verfahren Wasserstoff oder Wasserstoffderivate in Nicht-EU-Ländern zum geringstmöglichen Preis mit 10-Jahres-Verträgen eingekauft. Abgewickelt werden die Verträge über den Intermediär HINT.CO. HINT.CO ist eine Tochter, der von der Privatwirtschaft gegründeten H2Global-Stiftung. Über den Intermediär werden Produkte mittels kurzfristiger Auktionen zum höchstmöglichen Preis an deutsche und europäische Unternehmen verkauft, die ihre Dekarbonisierung damit vorantreiben können.

Da der Produktionspreis von grünem Wasserstoff in der derzeitigen Markthochlaufphase noch relativ hoch ist, wird die HINT.CO voraussichtlich im Einkauf mehr zahlen als sie durch den Verkauf einnehmen kann. Die dadurch entstehenden Verluste sollen  durch die Zuwendung des Bundes für maximal 10 Jahre ausgeglichen werden. Über die Zeit werden sich – erwartet das BMWI -die Verluste reduzieren, da die Zahlungsbereitschaft für nachhaltige Energieträger absehbar steigen wird.

Nachdem das Förderinstrument am Montag, 20. Dezember diesen Jahres  von der Europäischen Kommission beihilferechtlich genehmigt wurde, sollen die ersten Abnahmeverträge im Rahmen von H2Global bereits im Jahr 2022 geschlossen werden. Die ersten Lieferungen nachhaltiger Energieträger auf Wasserstoffbasis nach Deutschland und Europa sind für das Jahr 2024 geplant.

Lesen Sie dazu auch unseren heutigen Bericht: Steigende Nachfrage nach erneuerbarem Wasserstoff aus Nicht-EU-Ländern decken