Anlässlich des Tags des Bodens am 5. Dezember warnt der BUND Baden-Württemberg vor zunehmendem Flächenverbrauch und Versiegelung der Böden. Zahlreiche Umweltschützerinnen und -schützer im ganzen Land haben bedrohte beziehungsweise versiegelte Flächen fotografiert, um auf das Problem aufmerksam zu machen.

"Gesunde Böden erfüllen zahlreiche wichtige Funktionen...!" Sylvia Pilarsky-Grosch, Foto BUND Frank Müller
“Gesunde Böden erfüllen zahlreiche wichtige Funktionen…!” Sylvia Pilarsky-Grosch, Foto BUND Frank Müller

Anlässlich der besonderen  Bedeutung des kommenden Sonntages , weist der BUND Baden-Württemberg noch mal auf die Bedeutung von gesunden, naturbelassenen Böden hin. Sie sind sehr gefährdet: Allein in Baden-Württemberg werden täglich laut Statistischem Landesamt 5,4 Hektar zugebaut, einbetoniert oder überteert und damit der Natur entzogen. Das entspricht der Fläche von etwa 2.800 Fußballplätzen im Jahr.
„Gesunde Böden erfüllen zahlreiche wichtige Funktionen“, erklärt Sylvia Pilarsky-Grosch, Landesvorsitzende des BUND Baden-Württemberg. „Sie sind Lebensraum für Tiere, Mikroorganismen und Pflanzen, dienen der Versorgung mit Lebens- und Futtermitteln, sorgen für eine kühlere Umgebung durch ihren Bewuchs, tragen zur Grundwasserneubildung bei, speichern Wasser und Kohlenstoff und filtern Schadstoffe.“
Werden Böden zubetoniert, gehen diese Funktionen mit einem Schlag verloren. Es ist mit einem sehr hohen Aufwand verbunden und in vielen Fällen unmöglich, ein intaktes Ökosystem wieder herzustellen. Böden entstehen über tausende von Jahren.
Wie wichtig unversiegelte Böden sind, wurde vor allem in diesem Hochwasserjahr mehr als deutlich. Auf versiegelten Böden kann Regenwasser nicht versickern. Bei großen Mengen kann es nicht schnell genug abfließen und staut sich in Folge. Auch bei Regenmangel sind kahle Böden ein Problem, da sie Trockenheit begünstigen.
Hauptsächlich werden Freiflächen für Bauland und Verkehr überbaut. Niedrigzinsen bei Baukrediten, die Aufweichung des Baugesetzbuches (§13b) und die durch die Verdrängung einkommensschwacher Haushalte verstärkte Wohnungsnot in Städten führen derzeit wieder zu einem Anstieg des Flächenverbrauchs.
Wie sehr wir in Zeiten der Klimakrise und des Artensterbens auf gesunde Böden angewiesen sind, wird in Kommunen und im Land viel zu wenig diskutiert“, beschreibt Sylvia Pilarsky-Grosch, „Wir appellieren eindringlich an die Landesregierung, wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um den Flächenverbrauch bis 2030 auf Netto-Null zu reduzieren. Dieses Ziel muss sie auch vor Augen haben, wenn sie den neuen Landesentwicklungsplan erarbeitet. Das heißt, dass neu verbrauchte Fläche an anderer Stelle für die Natur zurückgewonnen wird. Baulücken müssen geschlossen und Industrie- und Gewerbebrachen revitalisiert werden, bevor Wälder und Wiesen geopfert werden.“

Der BUND Baden-Württemberg fordert vom Land, seine Ziele zur Reduzierung des Flächenverbrauchs gegenüber den Kommunen zu verschärfen und Generalwildwege und die Kernflächen des landesweiten Biotopverbundes vor der Überbauung durch Gewerbe, Industrie, Wohnhäuser und Straßen konsequenter zu schützen. Es ist außerdem wichtig, dass Baden-Württemberg flächensparende, auto- und stellplatzreduzierte Bauweisen sowie den Geschosswohnungsbau fördert, damit keine flächenfressenden Einfamilienhäuser und ebenerdigen Parkplätze gebaut werden. Dafür muss die Regierung die entsprechenden Vorgaben im Landesplanungsgesetz anpassen.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Für Böden als Lebensgrundlage für Menschen, Tiere und Pflanzen muss mehr getan werden 

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