Am vergangenen  Dienstag, 18. Januar, startete die Bewerbungsfrist für den „Blauen Kompass“, die höchste staatliche Auszeichnung in Deutschland für Projekte zur Anpassung an die Folgen der Klimakrise. Im Jahr 2022 wird der Preis erstmals als Bundespreis ausgelobt, gab das Umweltbundesamt  (UBA)am selben Tag bekannt.

"Absolut falsch: „Dass die EU-Kommission Atomkraft und Gas als nachhaltig ansehen will..!" Steffi Lemke, bild grüne dessau
“„Klimavorsorge und Klimaanpassung sind zur dringenden Zwillingsaufgabe geworden“… Steffi Lemke bild grüne dessau

Ab sofort suchen Bundesumweltministerium und UBA gemeinsam innovative Projekte mit nachhaltigen Lösungen für die Klimaanpassung. Neu ab 2022: Erstmals können auch Städte, Gemeinden und Landkreise ihre innovativen Projekte einreichen.  Ansonsten  können sich – wie bisher –  private und kommunale Unternehmen, Bildungs- und Forschungseinrichtungen sowie Vereine, Verbände und Stiftungen bewerben. Bewerbungsfrist ist der 25. März 2022. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro je Gewinnerprojekt dotiert.

„Klimavorsorge und Klimaanpassung sind zur dringenden Zwillingsaufgabe geworden“, hob Bundesumweltministerin Steffi Lemke in ihrem Statement  zur „Blauen Kompass-Aktion“ hervor. Die Flutkatastrophe im letzten Sommer sowie die trockenen Sommer der letzten Jahre hätten dies sehr deutlich gezeigt. Und auch sie verweist darauf, dass Kommunen in besonderem Maße gefordert sind, „…wenn es um die Abwehr von Folgen der Klimakrise geht!“ Der Bund stehe daher den Kommunen mit Förderung, Beratung und Kompetenzaufbau vor Ort zur Seite. Kommunen in Deutschland seien in der Tat sehr vielfältig, und jede habe ganz eigene Voraussetzungen. Dennoch: „Bürgermeister*innen und Landrät*innen können gut voneinander lernen. Mit dem neu aufgelegten Bundespreis ‚Blauer Kompass‘ wollen wir bewusst solche Lösungen finden, die zum Nachahmen auffordern, um deutschlandweit die bestmögliche Klimaanpassung zu erreichen“, erläuterte Steffi Lemke noch mal den Hintergrund der Aktion.
Auch UBA-Präsident Präsident Dirk Messner betonte noch einmal: „Von ⁠Starkregen und Überschwemmungen bis Hitze und Trockenheit nehmen die Risiken für unsere Gesellschaft im gesamten Bundesgebiet weiter zu. Im Land der Denker*innen suchen wir neue Ideen und Projekte, die die Problemen mutig angehen. Neben einem Preisgeld erhalten die Gewinner*innen Unterstützung bei der bundesweiten Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Das Ziel ist klar: Zur Nachahmung empfohlen!“

Daher richtet sich der neue Bundespreis „Blauer Kompass“ an sehr verschiedene Akteure. Projekte aus vier Kategorien können sich bewerben: Kommunen, private und kommunale Unternehmen, Bildungs-

„Von ⁠Starkregen und Überschwemmungen bis Hitze und Trockenheit nehmen die Risiken für unsere Gesellschaft im gesamten Bundesgebiet weiter zu.....!" Dirk Messner, bild uba
„Von ⁠Starkregen und Überschwemmungen bis Hitze und Trockenheit nehmen die Risiken für unsere Gesellschaft im gesamten Bundesgebiet weiter zu…..!” Dirk Messner, bild uba

und Forschungseinrichtungen sowie Vereine, Verbände und Stiftungen. Die Bewerbungsunterlagen  sind bei der UBA zu finden.

Nach der Bewerbungsfrist nominieren Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt im Mai 2022 zwanzig Projekte für den Bundespreis. Unterstützung bei der Bewertung der Projekte erhalten sie dabei vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und vom Wettbewerbsbüro co2online. Eine Jury mit Expert*innen des Bundesumweltministeriums, des Umweltbundesamtes, der Kommunalen Spitzenverbände sowie aus den Bereichen der Wirtschaft, Forschung, dem Ehrenamt und der Klimakommunikation wählt Ende Juni 2022 jeweils ein Gewinnerprojekt pro Kategorie. Erneut wird ein Publikumspreis vergeben, welcher ab dem 18. Mai 2022 per Online-Voting auf der UBA-Datenbank  ermittelt wird. Alle fünf ausgezeichneten Projekte werden am 16. September 2022 im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung im Bundesumweltministerium in Berlin ausgezeichnet. Zudem werden Kurzfilme zu den ausgezeichneten Projekten produziert, welche die Gewinner*innen im Anschluss für ihre Öffentlichkeitsarbeit nutzen können.