Mit der Enthüllung einer großen Informationstafel wurde am vergangenen Dienstag, 15. Februar,  offiziell das Projekt „Zukunftswald“ in Siegburg-Kaldauen auf dem Gelände des Wahnbachtalsperrenverbands gestartet. Der regional engagierte Energieversorger rhenag hat den Zukunftswald im Jahr ihres 150jährigen Bestehens als Jubiläumsprojekt initiiert und mit dem Wahnbachtalsperrenverband (WTV) aus seiner Sicht den perfekten Partner gefunden.

Eröffnet: Das Projekt Blick in den Zukunftswald: Auf dem Bild (v.l.n.r.): Prof. Hans Pretzsch, Leiter des Lehrstuhls für Waldwachstumskunde an der TUM, rhenag-Vorstand Dr. Hans-Jürgen Weck, WTV-Geschäftsführerin Ludgera, rhenag-Vorständin Dr. Catharina Friedrich, Bürgermeister Stefan Rosemann.
Eröffnet: Das Projekt Blick in den Zukunftswald: Auf dem Bild (v.l.n.r.): Prof. Hans Pretzsch, Leiter des Lehrstuhls für Waldwachstumskunde an der TUM, rhenag-Vorstand Dr. Hans-Jürgen Weck, WTV-Geschäftsführerin Ludgera, rhenag-Vorständin Dr. Catharina Friedrich, Bürgermeister Stefan Rosemann.

Statt die gut vier Hektar große WTV-Fläche – das entspricht in etwa sechs Fußballfeldern – lediglich wieder aufzuforsten, wollen  rhenag und WTV auf diesem Areal zusätzlich der Frage nachgehen, wie angesichts der Klimaerwärmung ein zukunftsfester Wald beschaffen sein muss. Um diese Frage wissenschaftlich fundiert beantworten zu können, hat rhenag mit der TU-München eine der renommiertesten Universitäten auf dem Gebiet der Waldwachstumsforschung mit der wissenschaftlichen Begleitung beauftragt.

Im letzten Herbst hat rhenag – unter aktiver Einbindung der Belegschaft – auf der Versuchsfläche 12.000 Setzlinge unter wissenschaftlicher Anleitung der TU München gepflanzt – wechselweise Traubeneichen und Weißtannen. In 15 Parzellen wurden dabei verschiedene Mischverhältnisse der Baumarten und Pflanzdichten angelegt. Die unterstellte besondere Widerstandsfähigkeit sowie die Stärken im Zusammenspiel von Traubeneiche und Weißtanne sollen nun wissenschaftlich validiert werden.

Auch Siegburgs Bürgermeister Stefan Rosemann zeigt sich angetan von dem Projekt und ist auf eines besonders stolz: „Die Forschungsfläche in Siegburg-Kaldauen ist NRW-weit die erste dieser Art. Solche Flächen sind knapp und werden von den bundesweit aktiven Waldforschern der TU München überall gesucht. Wir sind stolz darauf, vor dem Hintergrund der immensen Waldschäden diese wichtige Forschung in Siegburg unterstützen zu können.“

„Dem Wald geht es schlecht“, brachte  es Prof. Hans Pretzsch, Leiter des Lehrstuhls für Waldwachstumskunde an der TUM, anlässlich der Präsentation des Projektes auf den Punkt. „Nahezu alle Hauptbaumarten weisen Vitalitätseinbußen und Schadsymptome auf. Wir können die Klimaerwärmung nicht mehr stoppen, sondern allenfalls begrenzen. Daher brauchen wir möglichst schnell möglichst valide Daten, wie unsere Wälder künftig beschaffen sein müssen, um ihre vielfältigen Funktionen für das Ökosystem auch künftig erfüllen zu können. Und diese Forschungsfläche in Siegburg liefert einen Teil dieser Daten.“

Das Forschungsprojekt ist langfristig angelegt: Die Ökosystemleistungen werden – finanziert von der rhenag – in Siegburg-Kaldauen  und über zehn Jahre von der TU München wissenschaftlich ausgewertet.