Die Wasserstoff-Beimischung im Gasnetz von  Fläming in Sachsen-Anhalt geht in die Endphase für diese Heizperiode. Im Bereich Schopsdorf im Jerichower Land soll dem Erdgasnetz erstmals Wasserstoff beigemischt werden. Da es sich um ein zeitlich befristetes Projekt handelt und der Fokus des Projektes auf den Netzkomponenten liegt, wird zunächst  grauer Wasserstoff eingesetzt, teilte uns der Sprecher des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW) am vergangenen Freitag, 25. März mit.

"Start des deutschlandweit „…bislang einmaligen Projekts ... !" Armin Willingmann, bild sachs. A. Harald Krieg
“Start des deutschlandweit „…bislang einmaligen Projekts … !” Armin Willingmann, bild sachs. A. Harald Krieg

In den kommenden Wochen sollen dann im Rahmen des Gemeinschaftsprojektes von Avacon und dem Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) bis zu 20 Prozent grauer Wasserstoff in ein bestehendes Teilnetz eingespeist werden. Den Start der letzten Phase des deutschlandweit „…bislang einmaligen Projekts läutete am vergangenen Mittwoch 23. März, Sachsen-Anhalts Umweltminister Prof. Armin Willingmann mit seinem Besuch in Schopsdorf ein.

Das im vergangenen Dezember gestartete Gemeinschaftsprojekt von Avacon und dem DVGW soll zeigen, dass es technisch möglich ist, Wasserstoff zu einem deutlich höheren Prozentsatz in ein existierendes Gasnetz einzuspeisen, als es die Technischen Regeln des DVGW bisher vorsehen. Die Ergebnisse des Projektes haben Bedeutung für die gesamte Gaswirtschaft und dienen als Vorbild für den zukünftigen Einsatz von Wasserstoff in Gasverteilnetzen.

„Es geht darum, unabhängiger von Energieimporten zu werden, das Ziel der Klimaneutralität zu

"„…Mit den neuen Gas-Endgeräten können es schon bald 100 Prozent Wasserstoff sein......“; Prof. Dr.Gerald Linke
“„…Mit den neuen Gas-Endgeräten können es schon bald 100 Prozent Wasserstoff sein……“; Prof. Dr.Gerald Linke

erreichen und zugleich die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts sowie Arbeitsplätze langfristig zu sichern“, erklärte Willingmann anlässlich des Neustarts.  „Gerade die energieintensiven Industrien des Landes werden künftig verstärkt auf klimaneutral produzierten Wasserstoff angewiesen sein. Neben dem Ausbau der Wasserstoffproduktion wird es darum gehen, die Netz- und Speicherkapazitäten deutlich zu erhöhen“, konstatierte Willingmann weiter. Er erwähnte aber in diesem Zusammenhang nicht, dass es dabei um grauen Wasserstoff zunächst geht.

Mit dem Projekt „…unterstreichen wir den nachhaltigen Wert der Verteilnetze als Schlüssel für eine CO2-freie Energieversorgung“, ergänzte Frank Schwermer, Geschäftsführer der Avacon Netz GmbH

Und Prof. Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender DVGW prophezeite: „ Heute speisen wir bereits 20 Prozent Wasserstoff in das Gasnetz ein, ein Beispiel, dass sofort auch anderorts umgesetzt werden kann. Mit den neuen Gas-Endgeräten können es schon bald 100 Prozent sein. Wasserstoff aus Norwegen, Nordafrika oder in Deutschland selbst erzeugt aus Wind- und Sonnenenergie oder durch Umwandlung der zukünftigen an der Küste anlandenden LNG-Mengen, das ist dann nicht nur der richtige klimapolitische Schritt, sondern auch der Weg zur Erhöhung der deutschen Energie-Resilienz“, meint Linke. ”