„Die Profite aus der momentanen Öl- und Gasförderung in der russischen Arktis zerstören nicht nur das Klima, sondern tragen auch zur Finanzierung des russischen Staatshaushaltes und der darin enthaltenen Militärausgaben bei“, klagte  Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH bereits am vergangenen Freitag, 04. März, und  forderte  „…Wintershall-Dea-CEO Mario Mehren auf, dem Beispiel anderer Konzerne zu folgen und alle Aktivitäten in Russland umgehend einzustellen. Alles andere ist angesichts der akuten Notlage in der Ukraine unverantwortlich.“ Umwelt- und Energie-Report hat bereits am gestrigen Sonntag, 06. März berichtet, s. unten. Wir hatten zugleich erklärt, dass wir über die Klage der DUH heute weiter berichten werden

"....alle Aktivitäten in Russland umgehend einstellen..."-Vorstandschef Mario Mehren
“….alle Aktivitäten in Russland umgehend einstellen…”-Vorstandschef Mario Mehren

Der Öl- und Gasgigant Wintershall Dea ist eines der größten fossilen Unternehmen Deutschlands und Europas, konstatierte der DUH-Spitzenmann weiter  und stellte auch fest:  Das Russland-Geschäft des Konzerns ist groß: Laut eigenem Geschäftsbericht kommt die Hälfte der aktuellen Gas-Produktion des Konzerns aus Russland, bei Öl ist es ein Drittel der gesamten Produktion. Erst im Januar 2022 hat Wintershall Dea zudem gemeinsam mit Gazprom das Gasfeld Juschno-Russkoje in Westsibirien vollständig erschlossen. 2021 hatte Wintershall Dea ebenfalls gemeinsam mit Gazprom einen weiteren Block, das Achimov-Formation in Westsibirien, in Betrieb genommen und Russland als „Kernregion“ bezeichnet.

Constantin Zerger, Bereichsleiter Energie und Klimaschutz bei der DUH ergänzte dazu Wintershall

maßgeblich zur klimapolitischen Katastrophe beigetragen
 “maßgeblich zur klimapolitischen Katastrophe beigetragen…!” Constantin Zerger, bild duh

Dea heize mit seinen fossilen Geschäften in Russland die Klimakrise weiter an. „Schon vor dem russischen Überfall auf die Ukraine haben diese maßgeblich zur klimapolitischen Katastrophe beigetragen. Nun müssen diese Geschäfte umso dringender beendet werden. Jetzt rächt sich, dass der Konzern trotz jahrelanger, massiver Kritik so stark in klimafeindliche Projekte in Russland investiert hat!“ Und er bilanziert:  „Wintershall Dea hat jetzt noch die Chance, diesen Fehler zu beheben.“

Bereits im vergangenen Jahr hatten die Geschäftsführenden der DUH eine Klimaklage gegen Wintershall Dea eingereicht. Darin wird das Unternehmen aufgefordert, seine Öl- und Gas-Produktion in Einklang mit einem CO2-Budget zur Einhaltung des 1,5 Grad-Ziels zu reduzieren sowie die Entwicklung neuer Öl- und Gasprojekte ab 2026 einzustellen. Eine Reduktion bzw.ein Stopp der laufenden Öl- und Gasproduktion in der russischen Arktis würde einen wichtigen Beitrag zur Einhaltung des 1,5 Grad-Ziels leisten, hieß es da bereits in der Klage.

Lesen Sie dazu auch unseren gestrigen Bericht: „ Die schmutzigen Öl- und Gasgeschäfte mit Russland auf Eis legen!“

aber auch: DUH verklagt nun auch den Energie-Riesen Wintershall Dea