Atom-“Müll” aus Gronau weiter nach Russland?
Der problematische Kundenstamm des Atomkonzerns Urenco, die Militarisierung der Urananreicherung, die Pläne für neue Atomreaktoren sowie die ungelöste Atommüllproblematik. Die Initiative SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster hat in Zusammenarbeit mit weiteren Anti-Atomkraft-Initiativen eine zweite, aktualisierte und erweiterte Ausgabe ihres Urenco-Reports dazu veröffentlicht, der zurückgeht auf eine Sachverständigen-Stellungnahme letztes Jahr im NRW-Landtag. Das hat die Initiative gestern Montag 04. April, bekannt gegeben.
Unter der Überschrift “Urananreicherungsanlage Gronau und Zentrifugenforschung Jülich – Gefährdung für Atomausstieg und Frieden” geht der Urenco-Report den global verzweigten Geschäften des deutsch-niederländisch-britischen Urananreicherers Urenco nach. Der Punkt der ungelösten Atommüllproblematik wurde gerade erst wieder durch die Einstellung der Uranmüllexporte von Gronau nach Russland topaktuell, hebt die Initiative in ihrer Ankündigung hervor. Auch deshalb rufen die Initiativen und Verbände für Karfreitag, 15. April, zu einem Ostermarsch von Anti-Atom- und Friedensbewegung an der Urananreicherungsanlage Gronau auf.
Konkret geht es um Protest gegen den brutalen russischen Angriffskrieg in der Ukraine und die damit verbundene, neuerliche Gefahr eines Atomkriegs. Themen sind auch die gefährliche Belieferung ukrainischer AKW im Kriegsgebiet mit angereichertem Uran von Urenco sowie die atomaren Expansionspläne der Urenco zum Bau von neuen Atomreaktoren. Auch die
gefährlichen Pläne der Bundesregierung, die nukleare Teilhabe für Deutschland auszubauen, stoßen bei den Initiativen auf Ablehnung.
Udo Buchholz vom Arbeitskreis Umwelt Gronau und Vorstandsmitglied des Bundesverbands Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) verweist in dem gemeinsamen Statement der Initiativen darauf, dass es : “Mit dem Urenco-Report anhand öffentlich zugänglicher Quellen eine umfassende und aktuelle Übersicht über die Tätigkeiten der Urenco gibt. Das Ergebnis ist erschreckend. Aus vielerlei Gründen ist das Urananreicherungsgeschäft schlicht unverantwortlich. Für uns lässt sich daraus nur ableiten, dass die Urananreicherung in Deutschland – und anderswo – beendet werden muss!“
Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Bundespolizei: “illegale” Atommüllexporte nach Russland!