Das Ziel der EU-Kommission mit dem Legislativpaket zu Wasserstoff und Gasmarktde-karbonisierung , den europäischen Gasmarkt grundlegend zu reformieren und auf die europäischen Klima- und Energieziele auszurichten, wird so nicht erreicht , urteilte gestern Mittwoch 13. April,   der Bundesverband Erneuerbare Energie  (BEE) und befand weiter :  über einige gute Ansätze reiche der Plan, der den zweiten Teil des Fit for 55-Plans der EU-Kommission darstellen soll, nicht hinaus.

"Das Ziel den europäischen Gasmarkt grundlegend zu reformieren wird so nicht erreicht...!" ,Simone Peter bild grüne
“Das Ziel, den europäischen Gasmarkt grundlegend zu reformieren, wird so nicht erreicht…!” Simone Peter bild grüne

„Das uns zur Stellungnahme vorgelegte Legislativpaket unterscheidet in der Anreizsetzung nicht ausreichend zwischen erneuerbaren und so genannten kohlenstoffarmen Gasen“, lautet ein Fazit  von  Simone Peter, Präsidentin des BEE. Dies gehe dann auch deutlich zulasten des Ausbaus erneuerbarer Gasanteile und verfestige demgegenüber fossile Strukturen. Die Bemühungen zur Unabhängigkeit von fossilen Erdgasimporten würden dadurch konterkariert. Um Investitionen in die richtige Richtung zu lenken, sollten Erneuerbare Gase deshalb gegenüber kohlenstoffarmen Gasen klar bessergestellt werden“, appelliert Simone Peter.

Der BEE begrüßt , befindet Simone Peter in ihrem Statement weiter ,  grundsätzlich die in dem Legislativpaket enthaltene Festlegung eines finalen Enddatums für die Nutzung von Erdgas. Dieses ist in der aktuellen Fassung mit dem Jahr 2049 viel zu spät angesetzt. Das Enddatum sollte nicht nur deutlich vorverlegt, sondern zusätzlich mit klaren Zwischenzielen flankiert werden. Somit könnte der Übergang erleichtert und Investitionssicherheit gewährleistet werden, so die Einschätzung des Verbandes. Der BEE plädiert daher dafür, konkrete Zwischenziele in die geplante Gasmarktverordnung aufzunehmen.

Simone Peter fordert im Namen ihres Verbandes weiter: „Entsprechend den veränderten Bedürfnissen muss auch die europäische Gasinfrastruktur dringend angepasst und auf 100% erneuerbare Gase ausgerichtet werden. Dabei muss oberste Maßgabe sein, ob geplante Infrastrukturmaßnahmen dem Transport sowie der dezentralen Einspeisung und Speicherung von erneuerbarem Wasserstoff und anderen erneuerbaren Gasen Vorschub leisten!“  Entscheidend sei dabei, dass Dritte bereits ab 2026 und damit vier Jahre eher als derzeit geplant geregelten Zugang zu den Wasserstoffnetzen erhalten und diesen nicht erst mit den Netzbetreibern verhandeln müssen.

„Angesichts der aktuellen geopolitischen Situation ist zu erwarten, dass mehr Wasserstoffnetze deutlich früher als ursprünglich geplant zur Verfügung stehen müssen“, ein weiteres Fazit der BEE-Präsidentin. Und sie fordert deshalb: „ Eine gezielte Beschleunigung des Ausbaus bei gleichzeitiger Schaffung des notwendigen internationalen Regulierungsrahmens muss daher Priorität haben!“