Nordsee-Windgipfel: “…massiver Ausbau der Windenergiekapazitäten…!”
„Die Erklärung setzt den REPowerEU-Vorschlag der Europäischen Kommission um“, kommentierte am vergangenen Mittwoch, 18. Mai, Hermann Albers, Präsident des Bundesverbandes WindEnergie ( BWE), die im Rahmen des North Sea Wind Summit im dänischen Esbjerg von den Regierungschefs von Dänemark, Belgien, Deutschland und den Niederlanden am selben Tag gemeinsam unterzeichnete Erklärung zum Ausbau der Offshore-Windenergie.

Albers begrüßte zum einen, dass damit das Ziel der Vervielfachung der installierten Kapazität noch einmal unterlegt wird , um die Transformation der europäischen Energieversorgung zu beschleunigen, er lobte aber auch vor allem ,dass das Thema mit dieser Erklärung auf der höchsten Ebene verankert wird. Andererseits sei es aber auch der Bedeutung der Windenergie für den zukünftigen europäischen Energiemix angemessen.“
In seinem Statement anlässlich der Veröffentlichung der Vereinbarung erläuterte der Verband auch Zielsetzung der Erklärung sei eine Vervierfachung der in der Nordsee installierten Gesamtkapazität bis zum Jahr 2030 und eine Verzehnfachung bis 2050. In der tat: Der Plan der EU-Kommission sieht einen massiven Ausbau der Windenergiekapazitäten bis zum Jahr 2050 vor: 1.000 GW für die Windenergie an Land und 300 GW für die Windenergie Offshore. Die Nordsee soll damit mindestens die Hälfte der für die Klimaneutralität der EU benötigten Offshore-Windenergie liefern. Die Staaten, die die Vereinbarung unterzeichnet haben, setzen sich zudem für beschleunigte Genehmigungsverfahren und eine Intensivierung der Kooperation bei der Schaffung neuer Energieinseln ein. Der Ausbau der Offshore-Windenergie soll demnach gezielt dazu beitragen, die Elektrifizierung des Verkehrs und der Industrie, sowie die Wärmewende voranzutreiben und eine groß angelegte Produktion von grünem Wasserstoff sowie grünem Treibstoff für die Schifffahrt und die Luftfahrt ermöglichen.
Albers bedauerte allerdings auch „. … , dass das Vereinigte Königreich als Nordsee-Anrainerstaat und einer der größten staatlichen Akteure im Offshore-Segment die Erklärung nicht mitzeichnet!“

Der BWE wies vor allem auch darauf hin, die definierten Ziele böten doch den Unternehmen der Offshore-Windenergie dringend benötigte Planungs- und Investitionssicherheit und trügen somit dazu bei, europäische Produktionskapazitäten und Industrieinfrastrukturen zu sichern und zukunftsfest aufzustellen,
„Dabei müssen für die Erzeugung von grünem Wasserstoff die Potenziale der landgebundenen Windenergie mit in den Blick genommen werden“, mahnte Hermann Albers auch. „ Die Windenergie an Land kann über erzeugungsnahe und netzdienliche Elektrolyse einen starken Beitrag leisten. Da grüner Wasserstoff als einer der Leistungsträger der Industrie in der Energiewende erforderlich ist und zugleich die Wertschöpfungstiefe erhöht, sollten hier ebenfalls alle Möglichkeiten zu seiner Erzeugung ausgeschöpft werden. Windenergie kann neben der Erzeugung von grünem Strom und grünem Wasserstoff im Rahmen der Sektorenkopplung auch zur Erzeugung von Wärme aus Erneuerbaren Energien ebenso wie zur nachhaltigen Transformation der Mobilität beitragen. Daher gilt es, den Fokus zu weiten“, mahnte der BWE- Präsident .
Umwelt- und Energie-Report hatte bereits im Vorfeld des Gipfels berichtet: Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Nordsee-Gipfel: Ausbau von Windenergie auf See