Die Zukunft der deutschen Erdgasversorgung stand am vergangenen Freitag, 03. Juni, auch im Mittelpunkt der Regierungspressekonferenz in Berlin. Eine Journalistenkollegin wollte von Robert  Säverin, dem Sprecher von Bundeswirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck wissen, …

"Jetzt erfahren wir aber, dass die Niederlande und Deutschland in der Nordsee nach neuen Gasvorkommen bohren wollen...!",Regierungspressekonferenz..., Bild Christian Plambeck
“Jetzt erfahren wir aber, dass die Niederlande und Deutschland in der Nordsee nach neuen Gasvorkommen bohren wollen…!”,Regierungspressekonferenz…, Bild Christian Plambeck

„Frage: Herr Säverin, der Uno-Generalsekretär hat sich diese Woche noch einmal gegen neue Projekte zur Förderung fossiler Brennstoffe ausgesprochen, vor allem in den reichen Ländern der Welt, weil die Pariser Klimaziele sonst einfach nicht mehr einzuhalten sind. Jetzt erfahren wir aber, dass die Niederlande und Deutschland in der Nordsee nach neuen Gasvorkommen bohren wollen. Wie passt das denn zusammen? Hat die Bundesregierung dazu eine Stellungnahme?“

Robert Säverin verwies sogleich darauf: „…Es ist ja so, dass, bevor der Krieg in der Ukraine begann, die Versorgung mit Erdgas als Brückentechnologie hin zur Klimaneutralität verankert worden ist. Unter den besonderen Bedingungen der Energiepreisentwicklung und der Embargos der Energieversorgung ist an diesem Grundsatz nichts geändert worden, sondern es sind jetzt Maßnahmen getroffen worden, die das unter diesen besonderen Bedingungen konkretisieren. Aber daran, dass Gas weiterhin nur als Brückentechnologie verwendet wird, hat sich nichts geändert.

Es gibt ein Gasfeld in der Nordsee, das teilweise auf niederländischem und teilweise auf deutschem

 "...dass Gas weiterhin nur als Brückentechnologie verwendet wird, hat sich nichts geändert....!"Dr.  Robert Säverin , bild bmwk
“…dass Gas weiterhin nur als Brückentechnologie verwendet wird, hat sich nichts geändert….!”Dr. Robert Säverin , bild bmwk

Hoheitsgebiet liegt. Von den Niederländern ist bekannt geworden, dass sie es gerne stärker ausbauen würden. Da dieses Gebiet wirklich beide Länder betrifft, müssen beide Länder auch irgendwie damit einverstanden sein, und dafür ist eine bergbaurechtliche Genehmigung des Landes Niedersachsen erforderlich. Die Details dieser bergbaurechtlichen Genehmigung liegen mir nicht vor. Danach müsste man dann dort direkt fragen. Aber an der grundsätzlichen Haltung, dass wir fossile Projekte wirklich nur als Brückentechnologie verstehen, hat sich, wie gesagt, nichts geändert.“

Ein Journalistenkollege ließ sich mit der umfangreicheren, aber auch nicht alles erklärenden Antwort von Robert Säverin zufriedenstellen. Er wollte wissen: „Zusatzfrage : Haben Sie irgendwie ausgerechnet, dass, wenn man dieses Gasfeld nun nutzen würde, das nicht zusätzliche Emissionen über das hinaus verursachen würde, wozu sich Deutschland vorher schon national verpflichtet hat?“

Säverin versuchte zu sedieren: „Die Gasmengen, die aus diesem Feld gefördert werden könnten, sind im Rahmen des Gesamtgasverbrauchs in Deutschland gering, sodass das zum Gasverbrauch und den damit verbundenen Emissionen wenig beiträgt und das also keine grundsätzliche Entscheidung ist!“