Wir, Umwelt- und Energie-Report wollten mehr wissen. Denn, wir konnten uns nicht vorstellen, dass „der staatliche russische Erdgasriese Gazprom am vergangenen Dienstag einfach so  bekannt geben konnte, dass er die maximalen  Erdgaslieferungen nach Deutschland durch die Ostseepipeline

“ …bitte wenden Sie sich diesbezüglich an die Nord Stream AG, die für den operativen Betrieb zuständig istStefan Leunig, Leiter Externe Kommunikation Wintershall
“ …bitte wenden Sie sich diesbezüglich an die Nord Stream AG, die für den operativen Betrieb zuständig ist …!” Stefan Leunig, Leiter Externe Kommunikation Wintershall

„Nord-Stream 1“ um 40 Prozent reduziert? Und dies konnte geschehen, ohne dass zuvor eines der deutschen Anteilseigner der Nord-Stream AG die Bundesregierung über die Hintergründe informiert hat?  Immerhin nennt Gazprom als Grund der Lieferreduzierung Verzögerungen bei Reparaturarbeiten durch Siemens. Ein Gasverdichteraggregat sei nicht rechtzeitig aus der Reparatur zurückgekommen, so das staatliche Unternehmen!“

Wie eingangs berichtet: Wir, Umwelt- und Energie-Report wollten mehr über die Hintergründe und Zusammenhänge  wissen. Und wir fragten am vergangenen Freitag, 17. Juni, bei der Wintershall AG an mit der Frage: „Wintershall als Anteilseigner der Nord-Stream AG war doch sicher zuvor orientiert über die notwendige Wartung der Pipeline wie Gazprom  erklärt. Und Sie haben sicherlich die Bundesregierung zuvor orientiert?! Oder ist es richtig was der Bundeswirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck selbst am vergangenen, Mittwoch 15. Juni dazu erklärte: „Die aktuellen Meldungen zeigen deutlich: Die Begründung der russischen Seite ist schlicht vorgeschoben. Es ist offenkundig die Strategie, zu verunsichern und die Preise hochzutreiben!“

Im Laufe des Freitag erhielten wir die lapidare Antwort des Pressesprechers:“ …bitte wenden Sie sich diesbezüglich an die Nord Stream AG, die für den operativen Betrieb zuständig ist. Vielen Dank für Ihr Verständnis. In der Presseabteilung des Bundeswirtschafts- und Klimaministers Robert Habeck war dann zu der Zeit am Freitag niemand mehr zu erreichen. Aber Umwelt- und Energie-Report bleibt dran. Spätestens am kommenden Montag, 20. Juni, berichten wir über die Hintergründe.

Wir haben zunächst über die russischen Gas- Lieferkürzungen nach Deutschland berichtet.  Doch hat Der russische Energiekonzern Gazprom am vergangenen Freitag auch die Lieferung von Erdgas nach Italien gedrosselt. . Nach Angaben des teilstaatlichen Gasversorgers Eni sagte Gazprom am Freitag  nur 50 Prozent der bestellten Liefermenge zu. Und dies obwohl ENI bereit war und ist die Gaslieferungen, wie von Moskau gewollt, in Rubel zu bezahlen.  Zudem wurde am Freitag bekannt, dass Frankreich überhaupt kein russisches Gas mehr über Pipelines erhält. Die französische Gasgesellschaft ENGIE ist ebenfalls Anteilseigner bei der Nord-Stream AG die auch die Pipeline Nord-Stream 1 betreibt. Und alle Anteilseigner haben von den bevorstehenden Erdgas-Lieferkürzungen nichts gewusst?

Lesen Sie dazu auch unseren heutigen Bericht: Wintershall transportierte russisches Erdgas von mehr als 14 Mr Euro nach und durch Deutschland

und auch: Erdgasbremse: “Gründe der russischen Seite schlicht vorgeschoben…!”