Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) hat am vergangenen Mittwoch, 07. September, verkündet, dass eine aktuelle Lieferung von Uran mit einem Frachtschiff von Russland mit Zwischenziel Rotterdam unterwegs ist. Die radioaktive Fracht soll letztlich für die Weiterverarbeitung in der Brennelementefabrik in Lingen (Emsland, Niedersachsen) bestimmt sein. Der Verband hat zugleich bekannt gegeben, dass er internationale Proteste dagegen unterstützt.

"....eine aktuelle Lieferung von Uran mit einem Frachtschiff von Russland mit Zwischenziel Rotterdam unterwegs...."  Bild U +E
“....eine aktuelle Lieferung von Uran mit einem Frachtschiff von Russland mit Zwischenziel Rotterdam unterwegs….” Bild U +E

In einer Pressemitteilung vom Mittwoch, 07. September von Anti-Atomkraftorganisationen aus Russland, aus den Niederanden und aus der Bundesrepublik heißt es dazu: „Laut niederländischer Transitgenehmigung soll angereichertes Uranhexafluorid von Russland über einen niederländischen Hafen zur Brennelementefabrik Lingen gebracht werden. Auch laut dem in Deutschland zuständigen Bundesamt für die nukleare Entsorgung (BASE) gibt es eine bestehende Transport-Genehmigung. Aktuell befindet sich das für Urantransporte bekannte Schiff ‘Mikhail Dudin’ auf dem Weg von St.Petersburg nach Rotterdam, wo es am kommenden Sonntag, 11. September ankommen soll. Von dort führt der Transport mit der Spedition Dekker & ZB spediteurs (NL) über die Straße nach Lingen.“

Derartige Atomtransporte zwischen Russland, den Niederlanden und der Bundesrepublik lehnen die Anti-Atomkraft-Organisationen und der BBU ab. Zur Durchsetzung des internationalen Atomausstiegs werden zudem grundsätzlich alle Atomtransporte abgelehnt.

„Die Verarbeitung von Uran ist immer mit Gefahren verbunden. Und aktuell ist es nicht nachvollziehbar, dass zuständige Ministerien und Behörden in den Niederlanden und in der Bundesrepublik den Transit und Import von Uran aus Russland erlauben. Der BBU lehnt derartige Atomtransporte ab und fordert speziell die Stilllegung der Uranfabriken im Dreiländereck von Niederlande, Niedersachsen und NRW. Im Abstand von etwa 40 km befinden sich dort die Brennelementefabrik in Lingen sowie die Urananreicherungsanlagen in Gronau (NRW) und Almelo (NL). Unter Protest ist in der Vergangenheit in großen Mengen Uranmüll von Gronau und Almelo nach Russland verbracht worden.

Am 1. Oktober wird in Lingen eine überörtliche Anti-Atomkraft-Demonstration stattfinden. Sie richtet sich gegen jeglichen Weiterbetrieb von Atomkraftwerken und Uranfabriken. Die Aktion, zu der Bürgerinitiativen und auch der BBU aufrufen, beginnt um 13 Uhr am Bahnhof Lingen.