Das NRW-Umweltministerium hat am gestrigen Dienstag, 06. September, angekündigt  es wolle die Anpassung an die Folgen des Klimawandels weiter forcieren und hat dazu einen Klimaanpassungs-Check für Kommunen veröffentlicht.

"...einen Klimaanpassungs-Check für Kommunen veröffentlicht....!" Oliver Krischer (Grüne) bild nrw Michael Gottschalk
“…einen Klimaanpassungs-Check für Kommunen veröffentlicht….!” Oliver Krischer (Grüne) bild nrw Michael Gottschalk

Klimaanpassung ist vorausschauendes Handeln und schützt Menschen und Infrastruktur“,  propagierte Umweltminister Oliver Krischer  und erläuterte „mit dem Klimaanpassungs-Check geben wir den Kommunen ein Werkzeug an die Hand, um in allen relevanten Planungen und Entscheidungen geeignete Anpassungsmaßnahmen zu identifizieren und integrieren!” Damit leiste der Klimaanpassungs-Check einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung des bundesweit ersten eigenständigen Klimaanpassungsgesetzes. Dieses verpflichte Träger öffentlicher Aufgaben, Klimafolgen bei Planungen und Entscheidungen zu berücksichtigen.

Krischer betonte noch mal auch in Nordrhein-Westfalen seien bereits anhand meteorologischer Daten sowie Beobachtungen in Natur und Umwelt Veränderungen des Klimas und die daraus resultierenden Folgen zu erkennen. Neben den seit Aufzeichnungsbeginn gestiegenen Lufttemperaturen und den Änderungen der Niederschlagsmuster hätten  die heißen und trockenen Sommer 2018 und 2019, die Starkregenereignisse in den Jahren 2014, 2016 und 2021 sowie die 2019 in Nordrhein-Westfalen gemessenen Hitzerekorde den Klimawandel stärker ins öffentliche Bewusstsein gebracht. „Bereits heute sind in den dicht besiedelten Gebieten Nordrhein-Westfalens 6,9 Millionen Menschen von Hitzebelastung betroffen, in Zukunft (2050) dürften es laut den Prognosen des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) bis zu elf Millionen Menschen werden“, befürchtet Krischer.

“Klimaanpassung ist deshalb Daseinsvorsorge”, lautet sein kurzes Fazit. Und er kündigte an  das Umweltministerium werde daher das Klimaanpassungsgesetz weiterentwickeln. Und weiter: “Wir werden uns zudem für den Erhalt von Freiräumen und quartiersnahen Grünflächen in Städten und Gemeinden einsetzen.  Dazu zählt auch, dass wir die Potenziale von grüner und blauer Infrastruktur für die Klimaanpassung fördern und Synergien in Wasserschutz, Renaturierung und Stadtplanung nutzen.”

Erarbeitet hat den Klimaanpassungs-Check das Deutsche Institut für Urbanistik im Auftrag des Umweltministeriums. Als Kern empfiehlt die Orientierungshilfe, den Klimaanpassungs-Check in Beschlussvorlagen zu integrieren, um eine frühzeitige Berücksichtigung und auch Synergien mit weiteren Prüfverfahren zu gewährleisten. Wichtige Verfahren können zum Beispiel Bebauungspläne, die Gestaltung von Parks und Plätzen oder die Planung sozialer Einrichtungen sein.

Das kontinuierliche Mitdenken von Klimaanpassung bei Planungs- und Entscheidungsprozessen bietet die Chance für eine präventive und nachhaltige Planung sowie längerfristig weniger Kosten und Aufwand in der Kommune. Nur durch eine konsequente Klimawandelvorsorge können die Klimaresilienz einer Kommune auf Dauer verbessert und negative Auswirkungen des Klimawandels reduziert werden.