NRW-Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur ist am vergangenen Donnerstag, 23. Februar, nach Edinburgh gereist. Im Mittelpunkt ihres zweitägigen Besuches  stehen der Austausch der Informationen mit der schottischen Regierung über die Produktion Grünen-Wasserstoffs und die klimaneutrale Transformation der Industrie gab das NRW-Wirtschaftsministerium bekannt.  Über die Grünen-Wasserstoff-Ziele von NRW mit Schottland hatte Umwelt- und Energie-Report schon zuvor berichtet, s. unten.

Schottland  verfügt, so die Ministerin in ihrem Statement vor ihrem  Start zu ihrem Treffen über ein enormes Ausbaupotenzial für Windenergie und damit über die Möglichkeit große Mengen grünen Wasserstoffs zu produzieren – ein wesentlicher Faktor für das Erreichen der Klimaneutralität im Jahr 2045.

"Schottland verfügt über ein enormes Ausbaupotenzial für Windenergie und damit .... !" Mona- Neubaur, bild nrw Michael Gottschalk
Schottland verfügt über ein enormes Ausbaupotenzial für Windenergie und damit …. !” Mona- Neubaur, bild nrw Michael Gottschalk

„Das letzte Jahr und der russische Angriff auf die Ukraine hat uns gezeigt, wie schmerzvoll einseitige Abhängigkeiten bei der Energieversorgung sind“, hob Mona Neubaur besonders hervor. Sie ist sich aber sicher: „Um die richtigen Partner für Nordrhein-Westfalen zu finden, müssen wir aber nicht in die Ferne schweifen. Mit Schottland pflegen wir eine langjährige Partnerschaft, die wir im Bereich grünen Wasserstoffs seit einiger Zeit aktiv ausbauen und vertiefen. Wir teilen nicht nur wirtschaftliche Interessen, sondern auch gemeinsame Werte. Gleichzeitig können wir durch die Zusammenarbeit die Energiediversität Nordrhein-Westfalens stärken und die Transformation unserer Industrie hin zur Klimaneutralität sichern.“

Begleitet wird die Ministerin von hochrangigen Vertretern und Fachleuten der beiden Landesgesellschaften NRW.Global Business und NRW.Energy4Climate sowie Terry Reintke, Mitglied des Europäischen Parlaments (MdEP) und Co-Vorsitzende der dortigen Grünen/EFA-Fraktion. Die beiden Landesgesellschaften wollen präsentieren vor Ort den Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen präsentieren und auch mit schottischen Fachleuten über die logistischen Möglichkeiten zum Import von grünem Wasserstoff nach Nordrhein-Westfalen diskutieren.

„Gerade nach dem Brexit ist es zentral“, erklärte Terry Reintke MdEP zu Beginn des Treffens, „…unsere Verbindungen unsere Verbindungen mit Schottland und dem Vereinigten Königreich nicht nur zu erhalten, sondern zu vertiefen. Nur gemeinsam wird die Grüne Wende in Europa zum Erfolg. Eine engere Kooperation bei der Wasserstoff-Strategie ist dafür ein wichtiger Baustein und wäre ein echter Gewinn für Schottland, die EU und NRW. Denn wir brauchen grünen Wasserstoff, wenn die industrielle Transformation in Europa gelingen soll und ich freue mich, dass die NRW Landesregierung mit Tempo vorangeht.“

Und Felix Neugart, Geschäftsführer der NRW.Global Business erläuterte: „In der Partnerschaft mit

"...ein großes Potenzial für die angestrebte Transformation Nordrhein-Westfalens zur ersten klimaneutralen Industrieregion Europas....!" Felix Neugart , bild nrw glob. business
“…ein großes Potenzial für die angestrebte Transformation Nordrhein-Westfalens zur ersten klimaneutralen Industrieregion Europas….!” Felix Neugart , bild nrw glob. business

Schottland sehen wir ein großes Potenzial für die angestrebte Transformation Nordrhein-Westfalens zur ersten klimaneutralen Industrieregion Europas. Chancen bestehen sowohl im Export attraktiver Technologien aus NRW als auch bei der Ansiedlung innovativer schottischer Unternehmen in NRW. Schottland hat über 10.000 Unternehmen, die im Bereich der Erneuerbaren Energien und der kohlenstoffarmen Wirtschaft tätig sind. Demgegenüber hat NRW mehr als 10.000 Industrieunternehmen mit einer großen Nachfrage nach Wasserstoff und anderen klimaneutralen Energien. Der Bedarf an Wasserstoff und Folgeprodukten wird im Jahr 2050 auf rund 243 Terrawattstunden (TWh) steigen, das macht voraussichtlich etwa 30 Prozent des gesamten deutschen Bedarfs aus.“

Ulf Reichardt, Vorsitzender der Geschäftsführung der NRW.Energy4Climate befindet: „…Die Delegationsreise von Ministerin Neubaur und das Fachprogramm für die teilnehmenden Unternehmen sind ein wichtiger Schritt für den zukünftigen Export von klimaneutralen Energieträgern aus Schottland nach Nordrhein-Westfalen, den potenziellen Transport von CO2 zu schottischen Speicherstätten in die Gegenrichtung sowie den Infrastrukturaufbau zwischen den Ländern.“

Neubaur trifft sich in Edinburgh mit Michael Matheson, Minister für Net-Zero, Energie und Transport, Ivan McKee, Minister für Business, Handel, Tourismus und Unternehmen und Màiri McAllan, Ministerin für Umwelt, Biodiversität und Bodenreform.

Bereits im vergangenen Jahr hatten Nordrhein-Westfalen und Schottland eine gemeinsame Absichtserklärung zur verstärkten wirtschaftlichen Zusammenarbeit geschlossen.

Zum Hintergrund NRW-Schottland authentisch :

“Einen Schwerpunkt der Zusammenarbeit zwischen Schottland und Nordrhein-Westfalen bilden die Bereiche Wasserstoff und erneuerbare Energien. Auch in weiteren Formaten arbeiten Nordrhein-Westfalen und Schottland zusammen, so etwa in der Under2Coalition, einer globalen Gemeinschaft von rund 270 subnationalen Regierungen, die sich zu ehrgeizigen Klimaschutzmaßnahmen verpflichtet haben. In keinem anderen Bundesland leben so viele Briten wie in Nordrhein-Westfalen – über 20.700 Bürgerinnen und Bürger. Über 1.400 britische Unternehmen sind hier tätig. Darüber hinaus hat Nordrhein-Westfalen einen Anteil von rund 20 Milliarden Euro am deutsch-britischen Außenhandel!”

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: NRW startet Importstrategie für Wasserstoff