Das Bundeskabinett hat am vergangenen Mittwoch, 15. März,  die Nationale Wasserstrategie verabschiedet. Angesichts der jetzt schon spürbaren Folgen der Klimakrise soll damit die Wasserwende eingeläutet und die Transformation in der Wasserwirtschaft beschleunigt werden, verkündete Bundesumweltministerin Steffi Lemke anlässlich des Kabinettsbeschlusses.

"Vorsorge gegen Wasserknappheit leisten, Nutzungskonflikten vorbeugen, den Sanierungsstau in der Wasserinfrastruktur angehen sowie... , Steffi Lemke, bild grüne dessau
Vorsorge gegen Wasserknappheit leisten, Nutzungskonflikten vorbeugen, den Sanierungsstau in der Wasserinfrastruktur angehen sowie… , Steffi Lemke, bild grüne dessau

Mit der Strategie will die Bundesregierung die natürlichen Wasserreserven Deutschlands sichern, Vorsorge gegen Wasserknappheit leisten, Nutzungskonflikten vorbeugen, den Sanierungsstau in der Wasserinfrastruktur angehen sowie den Zustand der Gewässer und die Wasserqualität verbessern. Mit den 78 Maßnahmenvorschlägen des zugehörigen Aktionsprogramms will die Bundesregierung sich und alle beteiligten Akteure in die Pflicht nehmen, bis 2050 für einen nachhaltigen Umgang mit Wasser zu sorgen. Auch angesichts der boomenden Wasserstoffeuphorie sicherlich ein äußerst wichtiger Schritt.

Steffi Lemke konstatierte sicherlich auch deshalb, aber auch wegen der wahrscheinlich zunehmenden Dürrezeiten noch einmal: “Wasser ist für uns lebenswichtig. Wir müssen alles dafür tun, um unser Wasser zu schützen – für uns und nachfolgende Generationen. Deutschland steht dabei wie unsere Nachbarländer vor erheblichen Herausforderungen. Die Folgen der Klimakrise für Mensch und Natur zwingen uns zum Handeln. Die vergangenen Dürrejahre haben deutliche Spuren in unseren Wäldern, Seen und Flüssen und in der Landwirtschaft hinterlassen. Extremwetterereignisse treten immer häufiger auf und stellen Kommunen und Länder vor große Probleme. Auch das Thema Wasserverschmutzung ist trotz vieler Erfolge noch lange nicht vom Tisch. Mit unserer Nationalen Wasserstrategie verfolgen wir ein klares Ziel: Sauberes Wasser muss immer und überall in Deutschland ausreichend verfügbar sein. Dazu müssen unser Grundwasser, unsere Seen, Bäche und Flüsse sauberer werden, außerdem müssen wir unsere Infrastruktur, Landnutzung und Stadtentwicklung an die Folgen der Klimakrise anpassen und Wasser besser in der Landschaft speichern.”

Die Nationale Wasserstrategie betrachtet die Herausforderungen der Wasserwirtschaft in Deutschland bis zum Jahr 2050. Sie gliedert sich in zehn strategische Themen, die den Weg der nächsten 30 Jahre vorzeichnen und die nötigen Ziele und Maßnahmen beschreiben. Im Kern der Strategie steht die Vorsorge als Daseinsvorsorge. Alle Bürgerinnen und Bürger sollen auch in Zukunft auf sichere, bezahlbare und leistungsfähige Wasserversorgung und Abwasserentsorgung zählen können. Darüber hinaus fokussiert die Nationale Wasserstrategie auf die Vorsorge für Tiere und Pflanzen. Gesunde Gewässer und ein funktionsfähiger Wasserhaushalt sind zentrale Voraussetzungen für den Erhalt der Vielfalt unserer Tier- und Pflanzenwelt. Die Nationale Wasserstrategie soll auf diese Weise mit dem Aktionsprogramm natürlicher Klimaschutz (ANK) verknüpft werden. Die Strategie soll aber auch die Bedeutung einer sicheren Versorgung mit Wasser und einer hohen Qualität unser Gewässer als Wirtschaftsfaktor aufgreifen, damit vermieden wird, dass Wasser zum begrenzenden Faktor für regionale Entwicklung wird.

Damit das alles gelingt, sollen  die Kräfte von Bund, Ländern und Kommunen sowie Forschung, Zivilgesellschaft und Wasserwirtschaft gebündelt werden.

Ein umfassendes Aktionsprogramm ergänzt den Entwurf der Nationale Wasserstrategie. Die 78 Maßnahmen sollen bis 2030 schrittweise umgesetzt werden.

Lesen Sie dazu auch unseren heutigen Bericht: Strategie: Mit 78 Maßnahmen gegen Wasserknappheit … viele Beispiele…