„Der vergangene Sommer in Europa war der heißeste Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen!“  Julia Verlinden, Stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen – im Bundestag, stellte diesen Fakt in ihrem Statement am gestrigen Donnerstag, 20. April, gegenüber Umwelt- und Energie-Report  anlässlich des Bekanntwerdens des jährlichen Berichts des Klimawandel-Dienstes des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus (C3S) vorweg.
Und sie prognostizierte : „Wenn wir weiter Öl und Gas in unseren Heizungskellern verbrennen, heizen wir die Klimakrise noch weiter an.

"...für Teile des Kontinents 2023 erneut eine schwierige Lage : Dürre ... Hitze ... Samantha Burgess, bild copernicus eu
“...für Teile des Kontinents 2023 erneut eine schwierige Lage : Dürre … Hitze … Samantha Burgess, bild copernicus eu

Wir haben in der Ampel-Koalition fest vereinbart, vor der Sommerpause das Gesetz zum Heizungsaustausch im Bundestag zu beschließen. Und im Verkehrsbereich muss nun ein Klimaschutz-Sofortprogramm verabschiedet werden, um auch hier den CO2-Ausstoß endlich spürbar zu senken. Das sind nun die wichtigsten Klimaschutz-Hausaufgaben.

Wer stattdessen darüber diskutieren will, wie man die Verbindlichkeit des Klimaschutzgesetzes oder die Verantwortung der Ressorts aufgibt, der hat die wahre Herausforderung der Klimakrise immer noch nicht verstanden – und das ist ein echtes Problem. Für die Menschen in unserem Land und weltweit.“

Zuvor war der jährliche Bericht des Klimawandel-Dienstes des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus (C3S) bekannt geworden. Danach hat der Klimawandel hat die Durchschnittstemperaturen in Europa bereits um 2,2 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit ansteigen lassen. Wie aus dem am gestrigen Donnerstag veröffentlichten jährlichen Bericht des Klimawandel-Dienstes weiter hervorgeht, war der Sommer 2022 der heißeste in Europa seit Beginn der Aufzeichnungen. Das gesamte vergangene Jahr war demnach das zweitwärmste seit Beginn der

 „Wenn wir weiter Öl und Gas in unseren Heizungskellern verbrennen...!" Julia Verlinden, foto grüne rainer Kurzeder
Wenn wir weiter Öl und Gas in unseren Heizungskellern verbrennen…!” Julia Verlinden, foto grüne rainer Kurzeder

Aufzeichnungen-

In dem von weit verbreiteter Dürre und Hitze geprägten Jahr 2022 hätten demnach  zudem zwei Drittel der europäischen Flüsse unterdurchschnittliche Pegelstände aufgewiesen und die Alpengletscher fünf Kubikkilometer Eis verloren.

Für 2023 deutet sich nach Angaben von C3S-Vizedirektorin Samantha Burgess zumindest für Teile des Kontinents erneut eine schwierige Lage ab. Die Böden in Südeuropa seien weiterhin “unglaublich” trocken. Dies werde Folgen haben, falls es im Frühjahr nicht “bedeutenden Niederschlag” gebe. Die anhaltende Trockenheit wirke sich bereits jetzt in der Vegetationsperiode aus. Sinkende Ernteerträge seien daher “wahrscheinlich”.

Die Konzentration der wichtigsten Treibhausgase in der Atmosphäre war dem C3S-Report zufolge 2022 ebenfalls auf einem neuen Rekordniveau in Europa. Die CO2-Emissionen durch von Trockenheit begünstigte Vegetationsbrände waren demnach so hoch wie zuletzt 2017.