Die EU-Kommission hat am vergangenen Mittwoch, 10. Mai, die erste internationale Ausschreibung für den gemeinsamen Erdgaseinkauf im Rahmen der EU-Energieplattform AggregateEU gestartet. Über die umfangreichen Vorbereitungen hatte Umwelt- und Energie-Report bereits zuvor berichtet, s. unten.

"...zum ersten Mal überhaupt nutzen wir das kollektive wirtschaftliche Gewicht der EU, um unsere Energiesicherheit zu erhöhen“, kommentiert  Maroš Šefčovič, .EU-Kommissar und Vizepräsident
“…zum ersten Mal überhaupt nutzen wir das kollektive wirtschaftliche Gewicht der EU, um unsere Energiesicherheit zu erhöhen“,  Maroš Šefčovič, .EU-Kommissar und Vizepräsident

Kommissionsvizepräsident Maroš Šefčovič qualifizierte die Aktion als einen : „historischer Meilenstein!“  Denn“,  so der Vizepräsident weiter: „ …zum ersten Mal überhaupt nutzen wir das kollektive wirtschaftliche Gewicht der EU, um unsere Energiesicherheit zu erhöhen und die hohen Gaspreise zu senken.“ Alle internationalen Lieferanten sind nun aufgerufen, sich zu beteiligen und ihre Angebote für die Versorgung der europäischen Kunden einzureichen. Die erste Ausschreibungsrunde läuft bis morgen, Montag 15. Mai, und soll eckt Gaslieferungen von Juni 2023 bis Mai 2024 abdecken.

Bisher haben sich bereits  107 Unternehmen zur Teilnahme am gemeinsamen Gaseinkauf über den neuen AggregateEU-Mechanismus bereit erklärt, weitere werden folgen, ist sich Šefčovič sicher.  Für die erste Ausschreibung, die am 10. Mai gestartet wurde, haben 77 europäische Unternehmen Anfragen für ein Gesamtvolumen von etwa 11,6 Milliarden Kubikmetern Gas eingereicht. Die Nachfrage nach verflüssigtem Erdgas (LNG) beläuft sich auf etwa 2,8 Mrd. m³, während fast 9,6 Mrd. m³ für die Lieferung über Pipelines beantragt wurden.

Šefčovič erläuterte  weiter: AggregateEU ist ein neuer Marktplatz für den Gashandel in Europa und stärkt unsere Energiesicherheit. Es ist eindeutig ein Gewinn für die europäischen Kunden und die internationalen Lieferanten!“ AggregateEU werde der europäischen Industrie, einschließlich energieintensiver Unternehmen, helfen, neue Geschäftsbeziehungen mit alternativen Gaslieferanten aufzubauen. Das stehe im Einklang mit den Bemühungen der EU, aus dem russischen Gas auszusteigen.

Gleichzeitig eröffne die Plattform internationalen Gaslieferanten die Möglichkeit, ihren Kundenstamm zu erweitern.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Gemeinsamer Einkauf von Erdgas auf EU-Ebene