NRW Ministerpräsident Hendrik Wüst hat sich ein großes Ziel gesetzt: „…Wir wollen Nordrhein-Westfalen zur ersten klimaneutralen Industrieregion Europas entwickeln“, erklärte er anlässlich der Bekanntgabe eines neuen Klimaschutzpaketes am vergangenen Mittwoch, 14. Juni.

Mit insgesamt 68 ressortübergreifenden  Maßnahmen sowie Eckpunkten für eine Novelle des Klimaschutzgesetzes NRW will die Landesregierung den Klimaschutz voranbringen. Mehr als eine Milliarde Euro stehen demnach  für die Jahre 2023 und 2024 für Klimaschutzmaßnahmen im

„Wir wollen Nordrhein-Westfalen zur ersten klimaneutralen Industrieregion Europas entwickeln... !"; Hendrik Wüst, bild NRW Mark Keppler
„Wir wollen Nordrhein-Westfalen zur ersten klimaneutralen Industrieregion Europas entwickeln… !”; Hendrik Wüst, bild NRW Mark Keppler

Landeshaushalt bereit, vor allem für klimafreundliche Mobilität, die Wärmewende und den beschleunigten Ausbau von Windkraft und Photovoltaik. Gut eine weitere Milliarde Euro sollen  für klimaschutzrelevante Projekte im Rahmen von Programmen der Europäischen Union bis 2027 zur Verfügung stehen.

Nicht nur   Hendrik Wüst hat sich ein großes Ziel gesetzt auch NRW- Klimaschutzministerin Mona Neubaur konstatierte anlässlich der Bekanntgabe des Klimapaketes : „…Vor den dramatischen Umbrüchen, die die globale Erderwärmung mit sich bringt, können und dürfen wir nicht länger die Augen verschließen. Als politisch Verantwortliche stehen wir in der Pflicht, jetzt zu handeln – schnell und mit konkreten Maßnahmen!“

Das erste gemeinsame Klimaschutzpaket der Landesregierung stellt eine Fülle von Vorhaben und Angeboten sowohl für Unternehmen und Kommunen, als auch für Bürgerinnen und Bürger vor. Es enthält insgesamt 68 Maßnahmen in sieben zentralen Handlungsfeldern sowie erste Eckpunkte für eine Novelle des Klimaschutzgesetzes NRW: Umwelt- und Energie-Report bringt hier Auszüge aus dem Programm:

Erneuerbare Energien ausbauen: Die Transformation hin zur Klimaneutralität braucht grünen Strom. … Dazu startet die Landesregierung eine Ausbauoffensive Windkraft und stellt unter anderem mehr landeseigene Flächen zur Verfügung. Auch der Ausbau der Solarenergie wird verstärkt gefördert, unter anderem wird es mit dem Bürgerenergiefonds ein neues Förderinstrument geben.

Wärmewende unterstützen: Ein großer Teil klimaschädlicher Emissionen entsteht bei der Bereitstellung von Wärme. Deshalb soll die Wärmewende beschleunigt werden. So will  die Landesregierung die Kommunen zum Beispiel ganz konkret mit dem Kompetenzzentrum Wärmewende dabei unterstützen , das notwendige Wissen und Know-how für die Planung und Umsetzung aufzubauen und die Wärmewende vor Ort voranzutreiben. Auch durch die Förderung der mittleren und tieferen Geothermie will  die Landesregierung darauf setzen , möglichst alle Potenziale für das Gelingen der Wärmewende auszuschöpfen.

Gebäude und Quartiere :Neben der Förderung von Energieeffizienz in öffentlichen Gebäuden oder auch von ganzen klimagerechten Quartieren setzt das Land daher vor allem in ihrer öffentlichen Wohnungsbauförderung verstärkt darauf, die Energieeffizienz in Bestandsgebäuden zu erhöhen und den CO2-Ausstoß beim Neubau zu reduzieren.

Umbau der Wirtschaft beschleunigen: Viele Unternehmen müssen ihre Geschäftsmodelle

 Mona Neubaur: „... wir dürfen  nicht länger die Augen verschließen...!"  bild r. sondermann nrw  ; ....
Mona Neubaur: „… wir dürfen nicht länger die Augen verschließen…!”
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klimaneutral und kreislauforientiert ausrichten, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. …Mit gezielten Vorhaben werden etwa Zukunftstechnologien der klimafreundlichen Zementherstellung, zur Abscheidung und Nutzung von unvermeidbarem CO2, sowie Ansätze im Bereich „Zero Waste“ vorangebracht. Mit der Einführung eines strategischen Landeseinkaufs  die Landesregierung eine konkrete Marktnachfrage nach klimafreundlichen Produkten und Dienstleistungen schaffen.

Wälder und Ökosysteme erhalten:   Das Land will zum Beispiel Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer dabei unterstützen, klimastabile und resiliente Wälder aufzubauen, Flächen wieder zu bewalden oder auch Natur- und Grünräume sowie Gewässer an die veränderten Klimaveränderungen anzupassen.

Wärmeplanung in NRW

Die Landesregierung stellt mit dem Klimaschutzpaket ressortabgestimmte Eckpunkte für die Weiterentwicklung des NRW-Klimaschutzgesetzes vor. Ziel ist es, den rechtlichen Rahmen für ambitionierten Klimaschutz in Nordrhein-Westfalen weiterzuentwickeln. Unter anderem soll das Klimaschutzziel für 2030 angehoben, neue Instrumente wie ein Klimaschutz-Monitoring eingeführt und die kommunale Wärmeplanung unter Berücksichtigung der angekündigten Bundesgesetzgebung verbindlich festgeschrieben werden. Das federführende Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie wird auf Basis dieser Eckpunkte einen Referentenentwurf vorlegen.