„Mit der gestern ,Mittwoch 26.Juli im Bundeskabinett verabschiedeten Fortschreibung der Nationalen Wasserstoffstrategie (NWS), gestern Mittwoch 26. Juli, hat die Bundesregierung einen weiteren Impuls zum Aufbau einer nationalen Wasserstoffwirtschaft gesetzt“, kommentierte am selbenTag Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW).

"Mit innovativen Verfahren, zum Beispiel der Pyrolyse oder Plasmalyse, lassen sich türkisener Wasserstoff herstellen !" Prof. Dr. Gerald Linke:
Mit innovativen Verfahren, zum Beispiel der Pyrolyse oder Plasmalyse, lassen sich türkisener Wasserstoff herstellen !” Prof. Dr. Gerald Linke

Als positiv bezeichnete er es, „…dass darin alle Anwendungsbereiche – Industrie, Verkehr, Strom und Wärme – ebenso wie eine breite „Farbpalette“ des Wasserstoffs einbezogen werden. Mit innovativen Verfahren, zum Beispiel der Pyrolyse oder Plasmalyse, lassen sich türkisener Wasserstoff herstellen beziehungsweise Wasserstoff aus Abfällen gewinnen. Werden Biogas bzw. biogene Rest- und Abfallstoffe eingesetzt, sind mit diesen Verfahren sogar negative Emissionen möglich. Insgesamt verbreitern diese Verfahren das Wasserstoffangebot und ergänzen so Wasserstoff aus Wasserelektrolyse auf eine sinnvolle Art und Weise!“

Und er betonte, dass sein verband   zudem die in der NWS angelegte Entwicklung einer Importstrategie für Wasserstoff unterstütze. Linke: „Der Wasserstoffbedarf wird in Deutschland zukünftig enorm steigen. Die benötigten Mengen können jedoch nicht allein in Deutschland erzeugt werden; ein Großteil muss importiert werden. Zu der Frage, welche Transportoptionen und Prozessketten jeweils zielführend sind, haben wir Studien und Analysen durchgeführt. Die gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse sollten in den Strategieprozess einfließen!“

Der BDEW-Vorstandsvorsitzende bilanzierte weiter aufgrund der geänderten wirtschaftlichen und geopolitischen Rahmenbedingungen werde Wasserstoff deutlich früher in einem größeren Umfang benötigt, um die Klimaschutzziele sicher zu erreichen, die Diversifizierung der Energieimporte zu unterstützen und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Linke: „Daher befürworten wir das im Rahmen der NWS-Fortschreibung noch für dieses Jahr geplante Wasserstoffbeschleunigungsgesetz sowie den Bau von neuen, wasserstofffähigen Kraftwerken. Hier brauchen wir schnell tragfähige Lösungen. Denn Kraftwerke, die heute ausgeschrieben werden, gehen frühestens im Jahr 2030 ans Netz.“

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Fortschreibung der Nationalen Wasserstoffstrategie gemeinsam beschlossen