“…die große Expertise und das Praxiswissen der Branche nutzen…!!!”
“Es wäre extrem wichtig, Gesetzentwürfe nicht mehr völlig überhastet durchzupauken, sondern auch der Wirtschaft endlich wieder mehr Zeit für eine Bewertung aus Praxissicht zu geben. Auch die Energiewirtschaft braucht angemessene Fristen, um zu Gesetzentwürfen fundiert Stellung nehmen zu
können“, erklärte am vergangenen Freitag, 11. August, Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Sie kommentierte damit Bundesjustizminister Feststellungen von Bundesjustizminister Marco Buschmann der sich am selben Tag in einem Interview dafür ausgesprochen hatte, wieder mehr Zeit für die Vorbereitung und Beratung von Gesetzesvorhaben einzuräumen. Zugleich plädierte er dabei auch für den Abbau von Bürokratie, um die Wirtschaft zu entlasten.
Kerstin Andreae forderte noch mal dazu auf die Politik solle die große Expertise und das Praxiswissen der Branche nutzen, „…um die Praktikabilität und die Folgen von Gesetzen für Energiewirtschaft und Verbraucher besser einschätzen zu können. Das ist in den vergangenen Monaten viel zu häufig nicht der Fall gewesen!“
Aus Sicht des BDEW und seiner Präsidentin „…ist es unverzichtbar, dass Fachleute und Betroffene sich frühzeitig über ihre Einschätzungen austauschen. So erhält der Gesetzgeber, das Parlament, eine bessere Grundlage für seine Entscheidungen. Die Rückkopplung mit den betroffenen Branchen ist essenziell, um sicherzustellen, dass der Rechtsrahmen von den Unternehmen auch tatsächlich rechtssicher angewendet und umgesetzt werden kann. Mit den oftmals extrem kurzen Fristen kann diese Rückkopplung nicht in ausreichendem Maße stattfinden. Sie stehen auch der Erarbeitung von Anpassungsvorschlägen zur Verbesserung der Regelungen entgegen!“
Und schließlich bestätigte Kerstin Andreae am vergangenen Freitag noch „…auch die Initiative, Bürokratiebelastungen zurückzufahren, ist extrem wichtig. Um die Energiewende zu beschleunigen, brauchen die Unternehmen schlankere Verfahren und weniger bürokratische Hürden. Auch die Energie- und Wasserwirtschaft leidet unter zu vielen bürokratischen Vorgaben. Genau deshalb setzt sich der BDEW seit Jahren für den Bürokratieabbau aktiv ein. Wir haben in diesem Jahr bereits zahlreiche sehr konkrete Vorschläge im Rahmen einer Konsultation des Justizministeriums eingebracht, wie sich in verschiedenen Bereichen unserer Branche Prozesse verschlanken lassen !“
Zum Schluß noch der quasi laute Seufzer der Präsidentin: „Es bleibt zu hoffen, dass den Ankündigungen zu Bürokratieabbau und angemessenen Beratungsfristen bei Gesetzen jetzt auch Taten folgen.”