Der August 2023 brachte in Deutschland eine tropisch-feuchte Witterung, die durch frühherbstliche Temperaturrückgänge und reichlich Niederschläge ergänzt wurde. Unter dem Strich war der August zu warm, viel nasser als normal und sonnenscheinarm. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Das Temperaturmittel lag im August 2023 mit 18,3 Grad Celsius (°C) um 1,8 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (16,5 °C). Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (18,0 °C) betrug die Abweichung +0,3 Grad. Der August trat mit frühherbstlichen Temperaturen in Erscheinung. Vom 6. bis zum 8. überschritten die Höchstwerte

„ ...der August zu warm, viel nasser als normal und sonnenscheinarm ...; Bild Bundespolizei Flugdienst
„ ...der August zu warm, viel nasser als normal und sonnenscheinarm ...”; Bild Bundespolizei Flugdienst

häufig kaum die Schwelle von 20 °C. Die kühlsten Temperaturen wurden aber am Morgen des 10. erreicht. Der niedrigste Wert von 2,4 °C wurde vom DWD in Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge gemessen. Die zweite Dekade des Monats brachte einen rapiden Anstieg der Temperaturen. Getragen von einer tropischen Luftmasse kletterten die Höchstwerte auf über 30 °C und gipfelten am 24. in Rheinfelden, unweit der Schweizer Grenze, mit einem Spitzenwert von 37,4°C. Den Ausklang des Monats markierte eine signifikante Abkühlung.

Im August fiel mit rund 125 Litern pro Quadratmeter (l/m²) knapp 60 Prozent mehr Niederschlag als in der Referenzperiode 1961 bis 1990 (77 l/m²). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 lag das Plus auch bei etwa 60 Prozent des Solls (78 l/m²). Archivdaten des DWD zeigen, dass der August 2023 damit hierzulande der nasseste seit 2010 war. In vielen Regionen bildeten sich schwere Unwetter, die von intensiven Regenfällen und Hagelstürmen begleitet wurden. Insbesondere im Süden Deutschlands gab es lokal beträchtliche Schäden. In den Alpen wurden Monatsniederschläge von teils über 300 l/m² registriert. Entlang eines Streifens von der Lübecker Bucht bis in den Südwesten Brandenburgs blieb es vergleichsweise “trockener” mit Werten von etwa 50 l/m².

Mit 185 Stunden verfehlte die Sonnenscheindauer im August ihr Soll von 200 Stunden (Periode 1961 bis 1990). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (212) betrug die negative Abweichung rund 13 Prozent. Die meisten Sonnenstunden meldete das Alpenvorland, während sie in den westlichen Mittelgebirgen seltener Präsenz zeigte.

Hier ein kurzer Überblick über einzelne Länder mit besonderen Ergebnissen:

Berlin: Die Bundeshauptstadt war im August mit 19,6 °C (17,8°C) das wärmste Bundesland   und mit 59 l/m² (59 l/m²) auch die trockenste Region. 193 Stunden (214 Stunden) zeigte sich die Sonne.

Der August war in Hessen damit der niederschlagsreichste seit 2010. Am Abend des 16. zog ein Gewittersystem über das Rhein-Main-Gebiet und entfesselte dort über 25.000 Blitze. Aufgrund heftigen Starkregens wurden zahlreiche Flüge am Frankfurter Flughafen annulliert. Die Sonne kam im August auf 175 Stunden (190 Stunden).

Nordrhein-Westfalen: Im August 2023 fielen in NRW mit rund 138 l/m² etwa 90 Prozent mehr Niederschlag als im Klimamittel (73 l/m²). … Vor allem in der ersten Monatshälfte registrierten die DWD-Stationen landesweit fast täglich Niederschlag. Es war der nasseste August seit 2010. Die Gebietsmitteltemperatur erreichte 17,7 °C (16,6 °C), die Sonnenscheindauer 165 Stunden (183 Stunden).

Saarland: Im Saarland fiel im August etwa 60 Prozent mehr Niederschlag als üblich. So wurden in der Fläche rund 117 l/m² (73 l/m²) eingesammelt. Nach den trockenen Vorjahresmonaten war es der niederschlagsreichste August seit 2010.

Schleswig-Holstein: Schleswig-Holstein war im August mit 17,2 °C (16,2 °C) das kühlste Bundesland. In den nördlichen Kreisen gab es keine Handvoll Sommertage (≥ 25,0 °C). Landesweit wurde mit 30,4 °C am 19. in Grambek nur ein einziger heißer Tag (≥ 30,0 °C) gemessen. Nach dem sehr nassen Juli schloss der August ebenfalls mit einer zu hohen Niederschlagsausbeute

Thüringen: Der letzte meteorologische Sommermonat hatte für Thüringen nicht nur warme 18,1 °C (16,0 °C), sondern mit 133 l/m² (69 l/m²) auch einen deutlichen Niederschlagsüberschuss von gut 90 Prozent im Gepäck. Im Thüringer Wald war es mit über 200 l/m² sogar noch nasser. Das Resultat: Niederschlagsreichster August seit 2010. Entsprechend zurückhaltend zeigte sich die Sonne mit 170 Stunden (192 Stunden).