Der Bau-Ausschuss des Bundestages thematisiert in seiner  Expertenanhörung am vergangenen Montag, 16. Oktober,  erstmalig öffentlich das Wärmeplanungsgesetz. Umwelt- und Energie-Report hat ausführlich berichtet, s. unten. Bereits in der ersten Lesung am vergangenen Freitag wurden Forderungen aus dem Bundestag laut, die Rolle von Bioenergie im Gesetzesentwurf neu zu bewerten. Das stellt aus Sicht der Deutschen Umwelthilfe (DUH): einen weiteren Rückschlag für den bereits massiv abgeschwächten Gesetzesrahmen dar, erklärte sie am vergangenen Montag, 16. Oktober.

"...bereits jetzt eine massive Gefährdung für die Erreichung der Klimaziele im Gebäude- und Wärmesektor ...!" Elisabeth Staud , bild duh
“…bereits jetzt eine massive Gefährdung für die Erreichung der Klimaziele im Gebäude- und Wärmesektor …!” Elisabeth Staud , bild duh

Elisabeth Staudt, Senior Expertin Energie und Klimaschutz bei der Deutschen Umwelthilfe (DUH) geht in ihrer Beurteilung sogar so weit zu erklären:
„Bereits jetzt droht das Wärmeplanungsgesetz in der Praxis zu einem Wärmewende-Verhinderungsgesetz zu werden. Die umfangreichen Ausnahmeregelungen und die wenig ambitionierte und unverbindliche Zielsetzung bei den erneuerbaren Wärmezielen stellen bereits jetzt eine massive Gefährdung für die Erreichung der Klimaziele im Gebäude- und Wärmesektor dar!“

Und sie stellt  auch noch mal heraus  „…das Ziel eines verpflichtenden Mindestanteils von 50 Prozent erneuerbarer Wärme in bestehenden Wärmenetzen ist unerlässlich für die Zielvorgaben im Wärmesektor. Mit Biomasse, Wasserstoff oder Müllverbrennung können die Klimaziele im Wärmesektor in der Breite nicht erreicht werden. Ohne sinnvolle Einschränkungen laufen wir Gefahr, dass großindustrielle Heizkraftwerke statt Kohle gigantische Mengen an Waldholz verfeuern!“

Mit Blick auf die Verbraucherseite befindet sie: „ Zudem werden Kommunen sowie Verbraucherinnen und Verbraucher so unkalkulierbaren Kostenrisiken ausgesetzt – ganz zu schweigen von den verheerenden Folgen einer zunehmenden Waldholzverbrennung für Umwelt und Klima. Statt einer Taskforce Biomasse müssen in den weiteren Verhandlungen um das Wärmeplanungsgesetz ein klarer Fokus auf die Erreichung der Klimaziele gesetzt und lokal verfügbare und vergleichbar günstige Wärmelösungen wie (Groß-)Wärmepumpen, Solarthermie und Geothermie sowie saisonale Großwärmespeicher priorisiert werden.“

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: „… erst die Wärmepläne und Netze, dann die Heizungen !!!“

und auch „… es werden noch nicht alle Potenziale ausgeschöpft … Regierung sollte nachbessern !“