In den ersten neun Monaten des Jahres wurden 310 Windenergieanlagen mit einer Leistung von insgesamt 388 Megawatt (MW) endgültig stillgelegt – doppelt so viele wie in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres, stellte der Bundesverband WindEnergie (BWE) am gestrigen Donnerstag, 12. Oktober, ganz hart in den Raum und verwies dabei auf die  Auswertungen des Markstammdatenregisters.

“Repowering nimmt zwar langsam Fahrt auf, bleibt aber weiter  unzureichend. Von Januar bis September wurden 499 Windenergieanlagen neu ans Netz genommen. Durch den parallel erfolgten

„...Repowering nimmt zwar langsam Fahrt auf, bleibt aber weiter  unzureichend .... ", Bärbel Heidebroek, bild bwe
„…Repowering nimmt zwar langsam Fahrt auf, bleibt aber weiter  unzureichend …. “, Bärbel Heidebroek, bild bwe

Rückbau von 310 Anlagen erhöhte sich die Zahl der Windenergieanlagen an Land nur um 189. Da die rückgebauten Anlagen im Durchschnitt über 1,25 MW verfügten, stieg die installierte Leistung in den ersten neun Monaten des Jahres trotzdem deutlich um 1.989 Megawatt“, bilanzierte Bärbel Heidebroek, Präsidentin des BWE.

Und im gleichen Atemzug forderte sie: „ Die bisher nicht genutzten Potenziale sollten zügig angereizt werden, indem die gesetzlich bereits verankerten Erleichterungen für das Repowering insbesondere auch außerhalb ausgewiesener Vorrangflächen nun endlich überall angewandt werden.“

Und sie verwies weiter darauf  eine Analyse der Deutschen WindGuard  zeige das Potenzial in den Bundesländern. Insgesamt erreichen danach bis 2028 17.849 Megawatt die Fördergrenze aus dem EEG. Dann bietet sich regelmäßig ein Ersatz alter Anlagen durch effiziente Anlagen der neuesten Generation an. Dadurch erhöht sich einerseits die installierte Leistung in der Regel um den Faktor 4 auf der Fläche, gleichzeitig steigt die erzeugbare Strommenge um das bis Dreifache an. Aus Sicht des BWE kann das Repowering innerhalb bereits genutzter Flächen   zugleich eine Brücke für den Ausbau bis zur raumordnerischen Bereitstellung neuer Flächen darstellen.

Bärbel Heidebroek empfiehlt weiter: “Die Bundesländer sollten durch stringente Umsetzung der Bundesgesetze jetzt eine Repoweringoffensive ermöglichen. Das betrifft insbesondere die Regelung in § 245e Absatz 3 bzw. § 249 Absatz 3 BauGB, wonach Repowering-Vorhaben in aller Regel auch außerhalb von ausgewiesenen Gebieten verwirklicht werden können. Der Erhalt der Altstandorte ist essentiell für das Erreichen der Ausbauziele!“ Dann verweist die BWE-Spitzenfrau auf  eine Studie des Umweltbundesamtes die „…eindrücklich mit Zahlen belegt hat, dass auch die aktuellen Planentwürfe nicht für den angestrebten Ausbau der Windenergie ausreichen.

Es gilt einen deutlich schnelleren Zubau des Leistungsträgers Wind zu organisieren, um die wachsenden Strombedarfe von Haushalten, Gewerbe und Industrie, für die Mobilität, den Hochlauf der Wasserstoffproduktion im eigenen Land und den Aufbau von grünen Back-up Kapazitäten für die Versorgungssicherheit abzusichern. Ein kräftiges Beschleunigungspotenzial schlummert im Repowering”, bilanziert Bärbel Heidebroek abschließend.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Wind an Land: “… kein Anlass das Ausschreibungsvolumen erneut zu kürzen