Fakten zum Elektromobilitätsmarkt: Der Ausbau des öffentlichen Ladeangebots liegt   weiterhin auf Rekordkurs. Dagegen pendeln sich  nach einem starken ersten Halbjahr   die Neuzulassungen voll batterieelektrischer Fahrzeuge im September wieder auf Vorjahresniveau ein. Nach einem Höhepunkt mit 86.649 zugelassenen E-Fahrzeugen im August, der als Vorzieheffekt des Umweltbonus zu werten ist, liegen die Zulassungszahlen im September wieder bei 32.000 Fahrzeugen. Diese   aktuellen Angaben

Kerstin Andreae: „... . ....!" bild BDEW die Neuzulassungen voll batterieelektrischer Fahrzeuge im September wieder auf Vorjahresniveau ein
Kerstin Andreae: „… . ….!” bild BDEW die Neuzulassungen voll batterieelektrischer Fahrzeuge im September wieder auf Vorjahresniveau ein

entstammen der  dritten Ausgabe des BDEW-Elektromobilitätsmonitors vom vergangenen Freitag, 24. November. Bundeskanzler Olaf Scholz hat angesichts der Lage am gestrigen Montag, 27. November,  Vertreter der Automobilbranche empfangen, um über den weiteren Ausbau der Elektromobilität zu beraten. Dabei ging es  um die Frage, wie das Ziel von 15 Millionen E-Autos auf deutschen Straßen bis 2030 erreicht werden kann.

Noch mal:   Der Ausbau des öffentlichen Ladeangebots   liegt weiterhin auf Rekordkurs: Mit Stand 1. Oktober stehen den E-Mobilisten demnach  113.112 öffentliche Ladepunkte mit insgesamt 5,2 Gigawatt (GW) installierter Ladeleistung zur Verfügung. Das ist ein Zuwachs von gut 30 Prozent seit Jahresbeginn bei der Anzahl der Ladepunkte und eine Steigerung von gut 40 Prozent bei der Ladeleistung. Die den Nutzerinnen und Nutzern zur Verfügung stehende Ladeleistung übertrifft damit den Zielwert der EU bei weitem: Laut EU sind 1,3 kW installierte Ladeleistung pro batterieelektrisches Fahrzeug und 0,8 kW pro Plug-In Hybrid vorgegeben. Für die aktuell auf Deutschlands Straßen fahrenden E-Pkw ergibt dies einen Bedarf von 2,23 GW. Damit ist heute in Deutschland schon mehr als doppelt so viel Ladeleistung installiert wie nach europäischen Vorgaben gefordert, heißt es im BDEW-Monitor.

Demnach kommt das Ladeangebot  bei den Kundinnen und Kunden auch  gut an: Laut einer Umfrage unter E-Autofahrerinnen und -fahrern findet die Mehrheit (62 Prozent): Laden ist besser als Tanken. 24 Prozent sehen keinen Unterschied und nur 11 Prozent finden Tanken besser als Laden. Dazu trägt neben dem raschen Ausbau auch die gute, nutzerorientierte Flächendeckung bei. Deutlich wird dies auch mit Blick auf die Kommunen, in denen heute noch kein öffentlicher Ladepunkt installiert ist: Diese haben im Schnitt nur jeweils 1.100 Einwohner, sind also sogenannte Landgemeinden, in denen in der Regel an der eigenen Wallbox geladen wird. Zum Vergleich: Im Durchschnitt hat eine Kommune 7.000 Einwohner.

Doch Kerstin Andreae,  Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, sorgt sich trotz auch der teils positiven Entwicklungen . „Wichtig ist, dass wir auch bei den Neuzulassungen wieder mehr Schub in den Markt bekommen, damit wir das Klimaziel im Verkehrssektor erreichen und Deutschland bei Elektromobilität weiter vorne mitspielt. Dafür brauchen wir vor allem mehr Pkw-Angebote, die für ganz viele Bürgerinnen und Bürger bezahlbar sind. Der Staat kann das mit dem Umweltbonus nur teilweise kompensieren.

Deshalb braucht die Bundesregierung zuvorderst eine Strategie, um das Ziel von 15 Millionen E-Pkw bis 2030 zu erreichen. Insbesondere nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 15. November muss hier sicher nach neuen Wegen abseits von Subventionen gesucht werden, um die richtigen Anreize zu setzen. Dennoch lohnt sich die Kraftanstrengung, denn wenn wir die Klimaziele im Verkehrssektor nicht schaffen, wird es teuer: Bei einer Zielverfehlung im Verkehrssektor muss Deutschland auf EU-Ebene Verschmutzungsrechte nachkaufen. Das kann schnell in die Milliarden gehen. Diese Kosten sollten vermieden werden, indem heute dafür gesorgt wird, dass der Anteil der E-Autos schneller wächst.“

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: 90 000Ladepunkte 2030 in NRW …???!!!