Kaum in Betrieb – schon wartet die neue Fahrradzählstelle im zweitgrößten Landkreis Deutschlands, dem Rhein-Sieg-Kreis, in Alfter mit erstaunlichen Ergebnissen auf, berichtete der Kreis am Donnerstag, 11. Januar. Seit Herbst 2023 wird jetzt auch an der RadPendlerRoute Bornheim-Alfter-Swisttal der Radverkehr automatisch erfasst. Die neue Dauerzählstelle Höhe Alanus-Hochschule misst mehr als 600 Fahrräder pro Tag. Eine zweite Zählstelle ist auf der Apfelroute dazugekommen. Hier wird der Radverkehr in Swisttal, Höhe Lützermiel, automatisch erfasst.

"Nachhaltige Städtische Mobilität für alle ...!" Hier für Olaf Scholz und ...; bild sandra steins
Der Rhein-Sieg-Kreis betreibt inzwischen insgesamt 12 Dauerfahrrad-Zählstellen,  ; bild sandra steins

Damit betreibt der Rhein-Sieg-Kreis inzwischen insgesamt 12 Dauerzählstellen. Über Zählschleifen wird die Zahl der Radfahrerinnen und Radfahrer erfasst. Die Daten sollen einen Aufschluss über die Entwicklung des Radverkehrs geben. Die zentralen Ergebnisse aller 12 Messstellen sind auf der Homepage des Kreises online verfügbar. Gemessen wird unter anderem auf touristischen Wegen, wie dem Rheinradweg in Königswinter und Niederkassel beziehungsweise auf dem Siegtalradweg in Windeck und Sankt Augustin. Aber auch wichtige Verbindungen im alltäglichen Radverkehr werden erfasst: gezählt wird beispielsweise an der B 56 zwischen Neunkirchen-Seelscheid und Much oder an der L 158 zwischen Rheinbach und Meckenheim.

Im Jahr 2023 ist der Radverkehr im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 5% gesunken. Hauptgrund war das regenreiche Wetter, aber auch eine Baustelle auf dem Siegtalradweg. Der langfristige Trend zu mehr Radverkehr ist aber ungebrochen. Im Vergleich zum Basisjahr 2016 weist der Radverkehr insgesamt ein Plus von 25% auf. Seit Beginn der Messung wurde im Rhein-Sieg-Kreis im Jahr 2020 am meisten geradelt. Hauptgrund war der Beginn der COVID-19-Pandemie und der damalige Trend zu mehr Naherholung.

Besonders starke Zuwächse im Radverkehr gab es – laut Kreisangaben –  in den letzten Jahren in den bergigen Regionen, wie Neunkirchen-Seelscheid oder Windeck aber auch in Wachtberg. Dort gab es Steigerungsraten von bis zu 66%, was auf die immer stärkere Verbreitung von E-Bikes zurückzuführen ist. Damit sich dieser Trend fortsetzen kann, ist der Ausbau des Radwegenetzes im Bergischen besonders wichtig.

An der Spitze der Radzählungen liegt der Rheinradweg in Königswinter. Dort waren an manchen Tagen mehr als 3.000 Radfahrende unterwegs. Dicht dahinter folgen der Rheinradweg in Niederkassel und der Siegtalradweg in Sankt Augustin mit jeweils etwa 2.700 Radfahrenden an einem Spitzentag. An diesen drei Zählstellen liegen die durchschnittlichen Werte über das gesamte Jahr betrachtet zwischen 500 und 800 Radfahrenden pro Tag.

Spitzenwerte werden an den meisten Zählstellen sonntags erzielt, was darauf schließen lässt, dass der Freizeitverkehr im Rhein-Sieg-Kreis dominant ist. Die Spitzenstunde am Wochenende liegt zwischen 14:00 und 15:00 Uhr. Es gibt aber inzwischen auch einige Zählstellen, die auch wochentags viel Radverkehr messen. Das ist ein deutliches Zeichen, dass der Alltagsradverkehr bei uns im Rhein-Sieg-Kreis immer mehr an Bedeutung gewinnt. Die Spitzenstunde an Werktagen liegt zwischen 16:00 und 17:00 Uhr.

Im Jahresverlauf wird am stärksten in den Monaten Mai und August geradelt. Dort ist der Radverkehr ungefähr 4 Mal so hoch wie in den Wintermonaten.

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