Trotz des weltweiten Rekordzubaus sämtlicher regenerativer Energien zeigt der von der Internationale Organisation für erneuerbare Energien (IRENA) auf dem am vergangenen Dienstag, 19. März, eröffneten  10. Berlin Energy Transition Dialogue (BETD)  vorgestellte Sonderbericht „Tracking COP28 outcomes: Tripling renewable capacity by 2030“, dass die Welt beim nötigen Ausbau der erneuerbaren Energien nicht auf Kurs ist. Im Rekordjahr 2023 wurden insgesamt 473 Gigawatt (GW) an Erneuerbare-Energien-Anlagen installiert. Nötig wären aber 1.000 GW pro Jahr bis 2030.

Die Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie   (BEE),   Simone Peter kommt deshalb zu dem Ergebnis: „Dieser 10. BETD sieht sich daher mehr denn je als Umsetzungskonferenz, bei der konkrete Lösungen für die globale Energiewende diskutiert und aufgezeigt werden sollen. Schwerpunkte sollen dabei auf den nötigen Maßnahmen zur Umsetzung des COP28-Ziels, der Verdreifachung des

„Verdreifachung des Zubaus an Erneuerbare-Energien-Anlagen ....!" Simone Peter bild grüne
„Verdreifachung des Zubaus an Erneuerbare-Energien-Anlagen ….!” Simone Peter bild grüne

Zubaus an Erneuerbare-Energien-Anlagen, und auf der Finanzierung dieser Anlagen und der dafür nötigen Infrastruktur liegen. Umwelt- und Energie-Report berichtet heute an anderer Stelle über den Bericht von Außenministerin Annalena Baerbock anlässlich der Konferenz, s. unten.

Simone Peter konstatiert aber auch: Eine Tradition des BETD ist es, Projekte vorzustellen, die konkrete Lösungen greifbar machen. Dazu gehört etwa das Unternehmen Kowry Energy von Gründerin Ndiarka Mbodji, die zusammen mit Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und Exekutivdirektor der Internationalen Energieagentur (IEA) Fatih Birol die konkrete Umsetzung der Energiewende diskutiert.

Aber zuvor zum Statement von Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister  Robert Habeck. Der bestätigt: „Der BETD bleibt der zentrale Treffpunkt für die globale Energiewende. Seit dem ersten BETD 2015 hat die globale Energiewende große Fortschritte gemacht. Und auch wir haben unseren Teil dazu beigetragen. In Deutschland haben wir in dieser Zeit den Anteil der Erneuerbaren am Strommix auf über 50 Prozent gesteigert. Und wir legen weiter an Tempo zu: Bis 2030 wollen wir 80 Prozent erreichen, und wir dabei auf einem guten Kurs. Genau wie beim Wasserstoff-Hochlauf und der Transformation der Wirtschaft. Natürlich dürfen wir mit unseren Anstrengungen nicht aufhören – erst recht nicht international.

Mit den globalen Zielen zu Erneuerbaren Energien, Energieeffizienz und dem Ausstieg aus den Fossilen hat die internationale Gemeinschaft bei der COP28 in Dubai das Tempo vorgegeben, dass wir in den nächsten Jahren erreichen müssen. Wir können die globalen Ziele erfolgreich bis 2030 in die Tat umsetzen, wenn wir international zusammenarbeiten und jedes Land seine Stärken und sein Know-How einbringt. Diese Kooperation treibt Deutschland aktiv voran – in unseren bilateralen Klima-, Energie-

 Robert Habeck: „Der BETD bleibt der zentrale Treffpunkt für die globale Energiewende. ...!" bild andreas mertens bmwk
Robert Habeck: „Der BETD bleibt der zentrale Treffpunkt für die globale Energiewende. …!” bild andreas mertens bmwk

und Wasserpartnerschaften mit inzwischen über 30 Partnerländern und mit dem BETD als einem der ersten großen internationalen Foren nach den Energiebeschlüssen der COP28.“

Und schließlich bestätigt auch  Simone Peter: „Der Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland gewinnt wieder deutlich an Dynamik, allen voran Photovoltaik und Wind. Mit einem Anteil von 52 Prozent am Bruttostrombedarf sind sie systemsetzend und wirken immer stärker sektorübergreifend. Damit steht der nächste Entwicklungsschritt der Energiewende an: Die Anpassung an ein neues Strommarktdesign, eine bessere Netzinfrastruktur und ein flexibel steuerbares Back-up aus Bioenergie, Wasserkraft, Geothermie, Speichern und Sektorenkopplung. Die mittelständische Erneuerbaren Branche steht bereit, 100 Prozent der Energieversorgung zu sichern, auch bei Wärme, Mobilität und Industrie. Deutschland unterstützt damit auch den Beschluss der COP28 einer Verdreifachung des Erneuerbaren Ausbaus bis 2030 als ersten wichtigen Schritt. Die Branche fordert perspektivisch aber noch mehr Ambition und eine verbindliche Zielsetzung und konkrete Maßnahmen, um den privaten Sektor für notwendige Investitionsoffensiven zu gewinnen. Der BETD als internationale Plattform für die Energiewende kann hierfür Ideen entwickeln.“

Ganz in der Tradition des BETD als globalem Forum der Energiewende haben   auch in diesem Jahr wieder Entwicklungsministerin Svenja Schulze, der Generaldirektor der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA), Francesco La Camera und der Exekutivdirektor der Internationalen Energie Agentur (IEA), Fatih Birol miteinander diskutiert.

Der Berlin Energy Transition Dialogue findet seit 2015 auf Einladung der Bundesregierung statt und wird gemeinsam mit dem Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE), dem Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar), der Deutschen Energie-Agentur (dena) sowie eclareon veranstaltet.

Insgesamt wurden zum BETD über die  zwei Tage (19. und 20. März) über 2.000 Gäste aus über 100 Ländern erwartet.

Lesen Sie dazu auch unseren heutigen Bericht: “Wir brauchen: Eine Explosion der globalen Investitionen in saubere Energien !”