Das Bundeskabinett hat gestern, Mittwoch 10. Juni, die Nationale Wasserstoffstrategie beschlossen. Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWI) wies anlässlich der stolzen Bekanntgabe der Gesamtstrategie noch einmal ausdrücklich darauf hin, dass Wasserstoff  entscheidend ist für die Dekarbonisierung wichtiger deutscher Kernbranchen wie der Stahl- und Chemieindustrie, aber auch des Verkehrssektors. Zugleich können sich Wasserstofftechnologien zu einem zentralen Geschäftsfeld der deutschen Exportwirtschaft entwickeln.

"... dass Deutschland bei Wasserstofftechnologien die Nummer 1 in der Welt wird..."; will Peter Altmaier. bild U +E
“… dass Deutschland bei Wasserstoff-technologien die Nummer 1 in der Welt wird…”; will Peter Altmaier. bild U +E

Zur konsequenten Umsetzung und Weiterentwicklung der Strategie soll eine flexible und ergebnisorientierte Governance-Struktur geschaffen werden in deren   Mittelpunkt die Einrichtung eines Nationalen Wasserstoffrates, stehen soll.  Dessen Mitglieder wurden ebenfalls gestern Mittwoch, 10. Juni,  vom Bundeskabinett ernannt.

„Mit der Wasserstoffstrategie stellen wir die Weichen dafür, dass Deutschland bei Wasserstofftechnologien die Nummer 1 in der Welt wird“, tönte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier bei Bekanntgabe der Strategie vollmundig und selbst bewusst. Und weiter: „ Wasserstoff wird ein Schlüsselrohstoff für eine erfolgreiche  Energiewende sein. Er werde  als Energieträger der Zukunft sowohl in Deutschland als auch weltweit einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten. „Dabei wird Deutschland eine Vorreiterrolle einnehmen, wie wir es vor 20 Jahren bereits mit der Förderung der Erneuerbaren Energien getan haben. “ Wie sehr es mit der Umsetzung der Förderung heute hapert erwähnte Altmaier nicht. Weder nannte er die schwache Lage beim Windenergieausbau, noch die bei der Solarwirtschaft.

Dennoch: Bundesumweltministerin Svenja Schulze bestätigte zwar einerseits Altmaier  „Die Nationale Wasserstoffstrategie wird Deutschland doppelten Schub verleihen – für den Klimaschutz und für die

"Wer Ja sagt zu Wasserstoff, muss auch Ja sagen zu Windenergie..." fordert Svenja Schulze bild bundesrg.
“Wer Ja sagt zu Wasserstoff, muss auch Ja sagen zu Windenergie…” fordert Svenja Schulze bild bundesrg.

nachhaltige Erholung unserer Wirtschaft nach der Corona-Krise. Grüner Wasserstoff bietet uns die Chance, Klimaschutz in den Bereichen voranzubringen, wo wir bisher noch keine Lösungen hatten, zum Beispiel in der Stahlindustrie oder im Flugverkehr. Das funktioniert, weil die Strategie vor allem auf die Förderung von „grünem Wasserstoff“ ausgerichtet ist. Dafür habe ich mich stark gemacht, denn gut fürs Klima ist auf Dauer nur Wasserstoff aus 100 Prozent erneuerbaren Energien.“ Und nach diesen stolzen Worten richtete Schulze quasi eine deutliche Botschaft an den bei der Bekanntgabe der Strategie neben ihr stehenden Koalitionspartner und Bundeswirtschaftsminister Altmaier. Denn sie forderte sehr deutlich: „Klar ist damit auch: Wer Ja sagt zu Wasserstoff, muss auch Ja sagen zu Windenergie. Für grünen Wasserstoff brauchen wir zusätzlichen grünen Strom. Deswegen müssen und werden wir die erneuerbaren Energien konsequent ausbauen. Grüner Wasserstoff bietet die Chance, Klimaschutz mit nachhaltiger Industrie zu verbinden, also zukunftsfeste und krisenfeste Jobs zu schaffen.“

..IWir brauchen Wasserstoff auch im Verkehrsbereich!..."; "Andy" Scheuer
“…Wir brauchen Wasserstoff auch im Verkehrsbereich!…”;  erkennt auch Andy” Scheuer

Selbst der Bundesverkehrsminister, Andreas Scheuer, stellte sich hinter die neue Strategie : „Wir brauchen Wasserstoff auch im Verkehrsbereich! Mit unserer Wasserstoffstrategie geben wir den Unternehmen jetzt einen klaren Rahmen vor und machen Investitionsentscheidungen planbar. Mein Ministerium beschäftigt sich seit mehr als einem Jahrzehnt mit der Wasserstofftechnologie und hat über 700 Millionen Euro vor allem in die Forschung und Entwicklung investiert. Jetzt brauchen wir wirtschaftliche Projekte auf dem Markt. Wasserstoff muss für die Menschen erlebbar werden.“