Die Rhein-Sieg-Abfallwirtschaftsgesellschaft hat in Kooperation mit der Bürgerenergie Siebengebirge am vergangenen Freitag, 29. September, im Rhein-Sieg-Kreis, dem zweitgrößten Landkreis Deutschlands, in Troisdorf,  eine neue Photovoltaikanlage in Betrieb genommen. Sie soll jährlich 152.000 Kilowattstunden Strom erzeugen.

Für Sebastian Schuster, Landrat und RSAG-Verwaltungsrats-vorsitzender, sind solche neuen Wege der Energiegewinnung für die Zukunft unerlässlich erklärte er anlässlich der Einweihung der

Sie machen es dem Wind noch schwerer: Armin Laschet (rechts) und “Christian Lindner.

Anlage und weiter analysierte er: „Der Rhein-Sieg-Kreis hat ein Problem. Windenergie ist hier kaum möglich. Also müssen wir uns nach anderen Möglichkeiten umsehen. Ich bin froh, dass wir energiepolitisch nach vorne arbeiten, sonst lässt sich die Energiewende im Rhein-Sieg-Kreis nicht umsetzen.“.

Schuster gestand in dem Zusammenhang auch auf dem Weg hin zu einem tatsächlichen Klimaschutz gebe  es noch viel zu tun, „…und

Landrat Sebastian Schuster:Der Wind hat hier Probleme …

jeder Baustein dahin ist wichtig. Die Stromgewinnung durch  Photovoltaik gelingt am besten, wenn man die eigenen Dachflächen nutzt. Das tut die Kreisverwaltung selbst schon, aber ich bin natürlich auch ehrgeizig, was die Gesellschaften angeht, an denen der Kreis maßgeblich beteiligt ist. Von daher freue ich mich ganz besonders, dass es die RSAG ist, die mit der Photovoltaikanlage in Troisdorf hierzu einen nennenswerten Beitrag leistet.“

Die Rhein-Sieg-Abfallwirtschaftsgesellschaft (RSAG) will mit der Anlage auf der 3400 Quadratmeter großen Dachfläche auf der Sperrmüllsortierhalle in Troisdorf die nächsten 20 Jahre umweltfreundlichen Strom erzeugen.

Mit den geplanten  rund  152 000 Kilowattstunden ließen sich 67 Durchschnittshaushalte im Jahr mit Strom versorgen, schätzt die RSAG.  Ein Elektroauto der Mittelklasse könnte mit dieser Menge 1,2 Millionen Kilometer weit fahren. Die RSAG will den erzeugten Strom jedoch hauptsächlich für den Eigenbedarf auf der gesamten Entsorgungsanlage nutzen. Damit können rund 35 Prozent des gesamten Strombedarfs der Anlage gedeckt werden.

Der Verbrauch wird der Bürgerenergie Siebengebirge samt einem Ökobonus von einem Cent pro Kilowattstunde zu marktgerechten Konditionen vergütet. „Das ist für uns das erste Mal, dass wir die erzeugte Energie selbst verbrauchen“, sagte RSAG-Geschäftsführerin Ludgera Decking. „Sonst haben wir die Energie immer extern bezogen.“

Es gibt bereits solche Anlagen auf verschiedenen Gebäudekomplexen der Entsorgungsanlagen in Troisdorf, Sankt Augustin, Swisttal-Miel und Müttinghoven. Die Solarmodule auf diesen Gebäudekomplexen haben eine Gesamtfläche von 15 000 Quadratmetern, das entspricht einer Größe von drei Fußballfeldern. Zusammen produzieren sie rund 900 000 Kilowattstunden Strom.