Cyberkriegseinheit der Bundeswehr– Wie sicher sind Atom-Kraftwerke?
„In den vergangenen Jahren haben komplexe, teils langfristige Angriffe auf die IT-Systeme von Industrieanlagen und Infrastrukturen… der Öffentlichkeit deren Verwundbarkeit deutlich vor Augen geführt. Die deutsche Telekom berichtet von rund 450.000 Angriffen pro Tag – und die Zahl der Angriffe nimmt weiter zu“, warnt das Bundesforschungsministerium (BMBF) in einem aktuellen Bericht.
Wir seien alle darauf angewiesen, heißt es da weiter, dass die Informationstechnik in der Energieversorgung sicher funktioniert. In dem Zusammenhang stellt sich die Frage wie sicher die Stromversorgungsnetze der Atomkraftwerke sind. Wie ernst Cyber-Attacken inzwischen genommen werden beweist, dass die Bundesregierung 2011 ein Cyberabwehrcentrum ins Leben gerufen hat.  Die Bundeswehr hatte bereits fünf Jahre zuvor, im Jahr 2006, eine eigene Einheit für den Cyber-Krieg und zur Abwehr entsprechender Angriffe aufgebaut. Sie arbeitet inzwischen  beim Cyberabwehrzentrum mit.

Ex-Verteidigungsminister Franz Josef Jung: Cyber-Kriegseinheit für die Armee
berater Ex-Verteidigungsminister Franz Josef Jung: Cyber-Kriegseinheit für die Armee

Der Obama Sicherheits-berater Richard Clarke hat in seinem Buch World Wide War ausführlich darauf hingewiesen, dass  die Bundeswehr  ganz offiziell , auf Anweisung des damaligen Bundesverteidi-gungsministers Franz Josef Jung, eine Cyberkriegseinheit   ins Leben gerufen hat. Sie ist in der Tomburg- Kaserne in Rheinbach bei Bonn stationiert. Die Abteilung Informations- und Computernetz-werkkooperationen ist ein Teil des 7000 Mann starken Kommandos für Strategische Aufklärung. Wie jetzt bekannt wurde, gehörten der Eliteeinheit, die für den Netzkrieg ausgebildet wurde, vor einigen Jahren bereits 76 Computerexperten an. Sie wurden allesamt an deutschen Militärhochschulen ausgebildet. Unklar ist noch, ob sie auch auf die Abwehr von Cyber-Attacken auf deutsche Atomkraftwerke  spezialisiert wurde. Clarke weist in seinem Buch zudem darauf hin, dass die seit 2010 einsatzfähige Abteilung der Bundeswehr angeblich über erstklassige  Fähigkeiten der elektronischen Kriegsführung verfügt.