Ölförderung in der Antarktis
Ölförderung in der Antarktis

Der Rückgang der Ölpreise ist nach Angaben der Organisation der erdölexportierenden Länder (OPEC) auf Spekulationsgeschäfte zurückzuführen. Für Russlands Präsident Wladimir Putin ist der Ölpreisverfall gezielte Politik gegen sein Land.
Mit 82 US-Dollar ist der Preis für die Ölsorte Brent auf einen neuen Tiefstand gepurzelt. Das bedeutet einen Preisrückgang für russisches Urals-Öl auf unter 80 US-Dollar, berichtet die russische Tageszeitung „Nesawissimaja Gaseta“ am Mittwoch. Das Blatt ist nahe am Regierungsclan angesiedelt.
Die aktuelle Dynamik der Ölpreise unterscheidet sich stark von den Erwartungen der russischen Behörden, die einen Rückgang unter 90 US-Dollar ausgeschlossen hatten, berichtet die russische Nachrichten-agentur Ria Novosti. Dennoch halten die russischen Behörden weiterhin an ihren bisherigen Prognosen fest. Allerdings hatte der russische Finanzminister Anton Siluanow bereits eingestanden, dass der neue Haushaltsentwurf wegen der gesunkenen Ölpreise bereits zu Makulatur geworden ist. Laut dem russischen Finanzministerium ging das Urals-Öl in den ersten zehn Monaten dieses Jahres um 4,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück. Dabei sank der Preis im Oktober um 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.
12.11.14 russische FahneDie russische Zentralbank hält zwar noch die Fahne hoch und teilte am Montag mit, dass sie mit einem durchschnittlichen Preis für das russische Öl von 95 US-Dollar für 2015 rechnet. Diese Prognosen erscheinen Experten mittlerweile mehr als zweifelhaft. Solange die Nicht-OPEC-Länder die Fördermengen weiter erhöhen, würde der Markt den freien Fall fortsetzen. Das neue Ziel für das Brent-Öl ist 80 US-Dollar.
Angesichts des Preis-Dumping-Kriegs stellt sich die Frage, bei welchem Ölpreis die Förderung sich nicht mehr rechnet. Kuwait hatte bereits mitgeteilt, dass die Ölpreise sich langfristig auf 76 bis 77 US-Dollar einpendeln könnten. Das bedeutet, dass auch das russische Öl künftig noch viel billiger wird. Experten zufolge bekommen die russischen Ölproduzenten aber bei einem Preis von 70 bis 75 Dollar erhebliche Probleme. Laut Anton Fomin, Analyst von InstaForex, werden bei einem Ölpreis von 70 bis 75 US-Dollar vor allem die Vorkommen des arktischen Festlandsockels und im Hohen Norden unrentabel. Zum Beispiel belaufen sich im Autonomen Kreis der Jamal-Nenzen die Selbstkosten eines Barrels Öl auf 70 Dollar.

Gezielte Politik gegen Moskau?
Opfer eines solchen Preiskampfs könnte aber auch die US-Schieferölproduktion sein, heißt es in der Branche. Die Fracking-Industrie sorgt in den USA seit Jahren für beständig steigende Fördermengen. Seit 2008 stieg die US-Ölproduktion laut der Internationale Energieagentur (IEA) um 70 Prozent. Im Oktober förderten die USA fast neun Millionen Barrel Öl am Tag – im Mai waren es laut IEA sogar elf Millionen. Saudi-Arabien holt zurzeit im Schnitt zehn Millionen Barrel Öl aus dem Boden. Dieser „Förderwettlauf“ ist laut Branchenkennern aber ein abgekartetes Spiel um bestimmte Marktteilnehmer wirtschaftlich und politische ins Abseits zu drängen. Putin: Ölpreisverfall gezielte Politik

Eil …Eil …Washingtons neue Waffe: Öl