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Erdgasspeicher außergewöhnlich gut gefüllt

„Die Wettbewerbsverhältnisse auf den Strommärkten haben sich weiter verbessert,” das erklärte der Präsident des Bundeskartellam- tes, Andreas Mundt, anlässlich der gestrigen Vorstellung  des neu- en Monitoring-Berichts von  Bundesnetzagentur und Bundes- kartellamt.

Kartellsamtspräsident Andreas Mundt: Marktanteil der größten Anbieter bei der konventionellen Stromerzeugung ist  gesunken.
Kartellsamtspräsident Andreas Mundt: Marktanteil der größten Anbieter bei der konventionellen Stromerzeugung ist gesunken.

Mit dem Bericht werden wesentliche Entwicklungen der deutschen Strom- und Gasmärkte im Jahr 2013 veröffentlicht. Für das Bundeskartellamt konstatierte Präsident Andreas Mundt weiter: „Der Marktanteil der vier größten Anbieter bei der konventionellen Stromerzeugung ist auf 67 Prozent gesunken. Auch aufgrund der hohen Liquidität der Stromgroßhandelsmärkte sind die früheren marktbeherrschenden Stellungen bei der Belieferung von Industrie- und Gewerbekunden inzwischen Geschichte. Sämtliche Kundengruppen nutzen vermehrt die Möglichkeit der freien Wahl ihres Stromanbieters.“
Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur kommentierte: “Die Ergebnisse des Monitorings zeigen, dass die Energiewende im Erzeugungsbereich schnell voran schreitet. Vor allem der Anteil erneuerbarer Energien ist weiter gestiegen. Der Netzausbau kommt zwar voran, kann mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien aber immer noch nicht Schritt halten. Als Folge mussten die Netzbetreiber 2013 verstärkt Maßnahmen zur Wahrung der Netz- und Systemstabilität tätigen. Wir dürfen daher in unseren Anstrengungen nicht nachlassen, den Netzausbau weiter zu beschleunigen.”

Präsident Bundesnetzagentur Jochen Homann: Anteil Erneuerbarer stark gestiegen
Präsident Bundesnetzagentur Jochen Homann: Anteil Erneuerbarer stark gestiegen

Der Branchenverband der Energiewirtschaft sieht die Lage des Netzausbaus wesentlich kritischer. „Das Stromnetz in Deutschland steht in einigen Regionen unter erheblichem Stress”, erklärte Hildegard Müller, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) anlässlich der Veröffentlichung des Berichtes. In den nächsten zehn Jahren sind aufgrund des umfangreichen Zubaus von dezentralen Photovoltaik- und Windenergieanlagen nach BDEW-Angaben Investitionen von rund 25 Milliarden Euro allein in die Verteilnetze notwendig. Jede Milliarde Euro, die hier nicht investiert werde, sorge entweder für eine unnötige Verzögerung beim Ausbau der Erneuerbaren Energien oder gefährde absehbar die Systemsicherheit, so Müller.
Die Bundeshetzagentur verweist demgegenüber darauf hin, dass dis zum dritten Quartal 2014 438 km von 1.887 km der nach dem Energieleitungsausbaugesetz (EnLAG) von 2009 geplanten Stromleitungskilometer fertig gestellt wurden. Die Realisierung der nach dem Bundesbedarfsplangesetz in Zuständigkeit der Bundesnetzagentur geplanten Projekte komme in Gang. So liege der Bundesnetzagentur ein Antrag für die geplante Höchstspannungsleitung von Bertikow nach Pasewalk vor und in Kürze ist mit Anträgen für weitere großräumige Projekte zu rechnen.
Zu den Strompreisen erklärte die Agentur sie beinhalteten einen immer höheren Anteil an Kosten des Umlagensystems, die aus dem Umbau der Erzeugungslandschaft resultierten. Im Unterschied zu den vergangenen Jahren habe der deutliche Anstieg der EEG-Umlage zum Jahr 2014 aber für die meisten Stromverbraucher nicht zu einer weiteren Preiserhöhung geführt. Ursächlich hierfür seien die wettbewerbliche Struktur der Endkundenmärkte und die gesunkenen Großhandelspreise.

Russische Erdgasimporte haben zugenommen
Zu den Entwicklungen im Gasbereich führte der Präsident der Bundesnetzagentur weiter aus: “Die Erdgasimporte sind 2013 im Vergleich zum Vorjahr weiter gestiegen. Insbesondere die Direktimporte aus Russland durch die Ostseepipeline haben zugenommen. Ebenso erhöhte sich der Export im Berichtsjahr, was die Bedeutung Deutschlands als Erdgastransitland für Europa verstärkt. Deutschland bleibt vor dem Hintergrund der geringen Inlandsförderung abhängig von Erdgasimporten. Für die Versorgungssicherheit mit Erdgas wirkt sich positiv aus, dass die Erdgasspeicher in Deutschland zu Beginn des Winters sehr gut gefüllt sind. Mit knapp 97 Prozent war der Füllstand gegenüber den Vorjahren Anfang November sogar außergewöhnlich hoch.”