Sitz UN-Klimasekretariat Bonn, Bild U&E
Sitz UN-Klimasekretariat Bonn, Bild U&E

Im Mai findet zum sechsten Mal ein sogenannter Petersberger Klimadialog statt, zu dem die Bundesregierung rund dreißig Regierungen einlädt. Dabei sollen die Verhandlungen zum globalen Klimavertrag “vertieft” werden.

Den ersten Härtetest für den Verhandlungswillen der Vertragsparteien wird es allerdings bereits in diesem Frühjahr geben. Dann geben alle Staaten ihre selbst gesteckten Zielvorgaben für den Klimaschutz bekannt und reichen sie weiter ins UNFCCC nach Bonn. Beim G-7-Gipfel auf Schloss Elmau in Bayern im Juni werden sich nicht nur die die Diplomaten und Experten sondern auch die politischen Chefs noch mal mit dem Stand befassen.

Erster Klima-Vertragsentwurf für Paris
Bei den internationalen Klima-Verhandlungen in Genf ist jetzt ein Vertragsentwurf für ein geplantes globales Abkommen zur CO2-Reduzierung verabschiedet worden. Aus dem Bundesumweltministerium verlautete dazu: “Es liegt jetzt ein Text vor, der von allen Vertragsparteien akzeptiert wird.” Das “ist ein wichtiger Fortschritt, aber sicher noch kein Durchbruch”. Denn es gebe für viele Fragen nicht “eine gemeinsame Lösung, sondern viele unterschied- liche Optionen”. Dieser Entwurf bildet die Grundlage für die Ausarbeitung eines Weltklimaabkommens, das im Dezember in Paris unterzeichnet werden soll, vertieft und konkretisiert wird dieser Vertragsentwurf aber noch durch die bereits beschrieben Vorkonferenzen.

Sensation: London verabschiedet sich von Kohlekraftwerken
Wie unterschiedlich die verschiedenen Länder mit einer Energiewende die Klimaziele anstreben machen besonders die Briten deutlich. Großbritannien hat in den letzten Tagen seinen Abschied von der Stromproduktion mittels Kohlekraftwerken. Die Süddeutsche Zeitung bezeichnete das Vorhaben als energiepolitisches Erdbeben, denn bis zum Tag der kaum erwarteten Entscheidung der konservativen Regierung von Premier David Cameron , war an ein Ausscheiden der Kohlekraftwerke aus dem englischen Strommix kaum zu denken. London setzt aber, im Gegensatz zu Deutschland , verstärkt auf Atomkraft. Die britische Regierung plant mit der französischen EDF einen Zubau. Der neue Reaktor, der erste Zubau nach fast dreißig Jahren, soll 2023 ans Netz gehen und wird mit mindestens 23 Milliarden Euro subventioniert.