LOGO CE_Vertical_EN_quadri

Am kommenden Mittwoch ,25. Februar, wird die Europäische Kommission ihre Vorschläge für die europäische Energieunion präsentieren, kündigte heute die Europäische Kommission an. Zugleich gab sie bekannt, dass heute auch eine neue Stromtrasse zwischen Spanien und Frankreich eingeweiht worden sei.

An der Einweihung, die manches verändern kann, nahmen der EU-Kommissar für Klimapolitik und Energie, Miguel Arias Cañete, der spanische Premier Mariano Rajoy und der französische Premierminister Manuel Valls teil. Die Stromtrasse verbindet die Städte Baixàs in der Region Rosellón (Frankreich) mit Santa Llogaia in Alto Ampurdán (Spanien). Sie erstreckt sich über eine Länge von 64,5 km – 33,5 km davon verlaufen durch Frankreich und 31 km durch Spanien. Für die Querung des Albera-Massivs in den Pyrenäen wurde ein 8,5 km langer Tunnel gebaut. Die übrige Trasse verläuft unterirdisch.

EU-KommissarCañete : ...beeindruckend, wie ein paar Kilometer Kabel die EU auf ein neues Integrationsniveau anheben können,
EU-KommissarCañete : …beeindruckend, wie ein paar Kilometer Kabel die EU auf ein neues Integrationsniveau anheben können,

Die Stromtrasse zwischen beiden Städten verdoppelt die Kapazität des Stromverbunds zwischen beiden Ländern von 1400 Megawatt auf 2800 Megawatt. Das Projekt wurde von der Europäischen Union mit 255 Mio. Euro gefördert. Die Gesamtkosten des Projekts beliefen sich auf 700 Mio. EUR.
Mit der Trasse wird das Stromnetz der iberischen Halbinsel an andere Energiemärkte in Europa angebunden. Maroš Šefčovič, der Vizepräsident der Europäischen Kommission zuständig für die Energieunion, erklärte: “Ich beglückwünsche Frankreich und Spanien zu diesem Erfolg. Der Verbund zwischen den Mitgliedstaaten und Energiemärkten wird uns stärken. Er verringert unsere Abhängigkeit, erhöht die Wettbewerbsfähigkeit und erleichtert den Übergang zu einer Wirtschaft mit niedrigem CO2-Ausstoß. Wir brauchen in ganz Europa noch mehr solcher Beispiele.”

EU-Kommissar Miguel Arias Cañete sagte: “Nach so vielen Jahren zeigt die Fertigstellung dieses wegweisenden Projekts erneut unsere Entschlossenheit, in Europa einen vollständig integrierten Energiemarkt zu schaffen. Die höhere Verbundkapazität erleichtert die Weiterleitung von aus erneuerbaren Energieträgern erzeugtem Strom auf dem europäischen Markt und stärkt die Zuverlässigkeit des europäischen Stromsystems. Dies steigert zudem den grenzübergreifenden Wettbewerb zwischen den Energieunternehmen und bietet den Verbrauchern größere Wahlmöglichkeiten und niedrigere Energiepreise. Es wird nicht bei einem Einzelprojekt bleiben. Die Juncker-Kommission wird sich weiterhin unermüdlich für die Integration der europäischen Energiemärkte einsetzen, damit unsere Bürger, Haushalte und Unternehmen mit sichererer, sauberer und billigerer Energie versorgt werden können.”

Cañete fügte hinzu: “Es ist beeindruckend, wie ein paar Kilometer Kabel die EU auf ein neues Integrationsniveau anheben können, von dem alle EU-Bürger profitieren werden.”

Das  Zehn-Prozent-Ziel
Im Oktober 2014 hatte der Europäische Rat alle Mitgliedstaaten aufgefordert, bis 2020 den Verbund von mindestens 10 Prozent ihrer installierten Stromerzeugungskapazität zu erreichen. Dies bedeutet, dass jeder Mitgliedstaat seine Stromleitungen so auslegen sollte, dass mindestens zehn Prozent des in seinen eigenen Kraftwerken erzeugten Stroms grenzüberschreitend in Nachbarländer weitergeleitet werden kann. Bislang deckte die Kapazität des Stromverbunds zwischen Frankreich und Spanien nur 3 Prozent der Nachfragespitzen auf der iberischen Halbinsel. Die extrem niedrige Verbundkapazität war ein entscheidendes Hindernis für die Schaffung eines regionalen Strommarkts im Südwesten Europas und hinderte die Energieunternehmen auf der iberischen Halbinsel daran, sich am EU-Energiebinnenmarkt zu beteiligen.