Aachen: Trianel-Sitz
Aachen: Trianel-Sitz

Mit der Pflanzung von Schwarz-Pappeln sind in dieser Woche die Arbeiten zur Renaturierung des südlichen Lippeufers im Bereich im Mersche/Mühlenfeld abgeschlossen worden, berichtet Trianel , die,laut eigener Aussage, führende Stadtwerkekooperation in Europa.
Die Renaturierung des Lippeufers betrachtet das Unternehmen als sogenannte Kohärenzmaßnahme für das neue Steinkohlekraftwerk am Lüner Stummhafen. Die vom Kraftwerk insgesamt umgesetzten Maßnahmen gingen außerdem weit über den gesetzlich vorgeschriebenen Umfang hinaus.
„Als Kraftwerksbetreiber sind wir uns unserer Verantwortung bewusst. Darum sind uns Maßnahmen in unserer Region wichtig, die eine sinnvolle und langfristige Wirkung für den Natur- und Umweltschutz entfalten“, so Stefan Paul, Geschäftsführer der Trianel Kohlekraftwerk GmbH & Co. KG.

Und der Eisvogel fischt und  singt wieder?
Und der Eisvogel fischt und singt wieder?

In den vergangenen Monaten wurde, laut Trianel-Erklärung, auf einer Fläche von 30.000 Quadratmetern das bereits bestehende Naturschutzgebiet am südlichen Lippeufer weiter aufgewertet und natürliche Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten geschaffen. Dabei sei auch ein 150 Meter langer Abschnitt der Lippe entfesselt worden. Durch neu geschaffene Flutrinnen sowie Überflutungsbereiche sei auch der natürliche Lebensraum für Fische und Rundmäuler wie Flussneunaugen erweitert worden. Ein zusätzlich angelegtes Steilufer diene als Brutplatz für den Eisvogel und die Uferschwalbe. Das renaturierte FFH-Gebiet wurde von Trianel als Eigentum auf den Lippeverband übertragen. Es grenzt unmittelbar an intensiv ackerbaulich genutzte Flächen. Quer zur Lippe angepflanzte Sträucher grenzen die Fläche als Gehölzstreifen von den Feldern ab. Bereits im Frühjahr 2014 wurde am südlichen Ufer der Lippe nahe dem Wehr Beckinghausen eine Kiesbank angeschüttet, die als Laichplatz für Flussneunaugen dienen soll.

Maßnahmen für Fledermäuse und Höhlenbrüter

Schon vor und während der fünjährigen Bauphase des Kraftwerks wurde laut Trianel-Erklärung eine Vielzahl von Natur- und Umweltschutzmaßnahmen angestoßen. So wurde 2012 mit langfristigen Maßnahmen zur Sicherung und Weiterentwicklung des naturnahen Waldbestandes in den Cappenberger Wäldern begonnen. Über einen Zeitraum von über 30 Jahren wird auf einer Waldfläche von mehr als 100 Fußballfeldern der heimische Baumbestand gefördert und durch verschiedene forstliche Maßnahmen der natürliche Lebensraum von Fledermäusen, verschiedener Vogelarten sowie Höhlenbrütern erhalten. Während des Stromleitungsbaus wurde in Waltrop die Aufforstung eines Waldgebiets in unmittelbarer Nähe zur Burgruine Wilbring und die Vergrößerung des angrenzenden Grünlands, das als Jagdrevier für den hier heimischen Uhu dient betrieben.

“Eines der modernsten Steinkohlekraftwerke”

Das Trianel Kohlekraftwerk Lünen wurde von 2008 bis 2013 am Lüner Stummhafen errichtet und nahm 2014 den Regelbetrieb auf. Mit einem elektrischen Wirkungsgrad von 45,95 Prozent gilt es, Trianel zufolge, als eines der modernsten und effizientesten Steinkohlekraftwerke in Europa. In die begleitenden Natur- und Umweltschutzmaßnahmen investiert Trianel nach eigenen Angaben rund fünf Millionen Euro.