Russischer Milliardär Michail Fridman
Russischer Milliardär Michail Fridman

Der russische Konzern LetterOne, hinter dem die Milliardäre Michail Friedman und German Khan stehen, will die von der RWE-Gastoch- ter DEA AG gekauften Gasfelder in der Nord- see veräußern. Das meldete nicht nur die Nachrichtenagentur Reuters gestern unter Berufung auf Unter- nehmenskreise. Auch für die russische Agentur Sputnik news war dieser Vorgang gestern Abend spät noch eine Meldung wert.
LetterOne und RWE hatten Ende März einen Vertrag im Wert von 5,1 Milliar- den Euro geschlossen. Beim Verkauf der Aktiva, der von der US-amerika- nischen Bankengruppe Morgan Stanley begleitet wird, will LetterOne, laut Bericht von Sputnik news, rund eine Milliarde US-Dollar Gewinn schlagen. LetterOne wollte die Angaben vorerst nicht kommentieren, so die Agentur.

Insider: ich rechne mit mehreren Interessenten
Morgan Stanley dürfte den Verkauf der Aktiva demnächst offiziell bekannt geben. „Ich rechne damit, dass es mehrere Interessenten geben wird“, zitierte die russische Agentur einen Experte, der ano- nym bleiben wollte.

Bei den Gasfeldern handelt sich um elf Blöcke, auf die bis zu fünf Prozent der Gasgewinnung in Großbritannien entfallen sollen. Sie würden nicht im Paket, sondern einzeln angeboten, hieß es.
Ende April hatte das britische Energieministerium erklärt, London werde die Förderlizenz für Felder des Konzerns DEA annullieren, wenn LetterOne nichts zur Änderung der Kontrolle unternehme. Damals gab das Energieministerium dem russischen Konzern sechs Monate Zeit, um die Eigentumsrechte zu übereignen.
Anfang März hatten die britischen Behörden den Deal zwischen RWE und LetterOne aus Angst blockiert, dass russische Eigner mit Sanktionen belegt werden könnten. Derzeit stehen weder Friedman noch Khan auf westlichen Sanktionslisten.