Welche Rolle spielte Papst Franziskus in Bonn

Die zahlreichen Delegationen aus den verschiedensten Ländern, die im Bonner UN-Kongresszentrum , seit vergangenen Montag bis Freitag, 04.September 15, über Maßnahmen zur Klimaverbesserung verhandelten, hatten vermutlich die mahnenden Worte, die Papst Franziskus in seiner Umwelt-Enzyklika an die Welt gerichtet hatte, nicht mehr im Kopf.

Da hat er die Umweltzerstörung, den Klimawandel und den Konsumrausch so massiv wie keine Papst zuvor angeprangert. Zugleich fordert der Papst zu Beginn  seines Lehrschreibens dazu auf:”Ich lade dringlich zu einem neuen Dialog ein über die Art und Weise, wie wir die Zukunft unseres Planeten gestalten.”
Pater Bernd Hagenkord von Radio Vatikan hatte bei Erscheinen der Enzyklika erklärt: “Der Papst sieht mit Blick auf die Schöpfung, dass sehr viel schief läuft und dass sich was ändern muss, damit wir unseren Planeten wieder bewohnbar machen. Ich würde das mit dem Papst die ‘ökologische Umkehr’ nennen. Da dreht sich viel drum, dass wir unser Leben ändern müssen.“-

War Papst Franziskus in Bonn beteiligt?
Befragt, ob denn die umfassende Papst-Enzyklika bei den Beratungen in den verschiedenen Bonner Verhandlungsrunden eine Rolle gespielt habe erklärte UNFCCC-Sprecher Nick Nuttall mit bedeutungsvollem Gesicht weitschweifend, die Enzyklika habe sicher weltweit große Bedeutung.

„Nein, hier aber bei den UN-Verhandlungen habe sie keine konkrete Rolle gespielt.

Auf den Hinweis wir hätten ja  zu unserer Überraschung auch einen Vertreter des Vatikans bei den Verhandlungen getroffen, erklärte Nuttall mit ebenso bedeutungsvoller Miene: “Natürlich, ist doch klar. Sie wissen ja, es gibt ja einen Vatikanstaat. Und hier sind alle Staaten vertreten.”

Wir konnten Monsignore X vom Vatikan nicht mehr zu seinen Eindrücken und Einschätzungen befragen. Nachdem wir ein Foto schießen konnten, war er auch gleich wieder in der Menge der Delegierten verschwunden.