UN-Kongresszentrum Bonn: Nächste Klima- Verhandlungsrunde hier, Bild E&U
UN-Kongresszentrum Bonn: Letzte Klima- Verhandlungsrunde vor Paris  hier, Bild E&U

Während in Bonn in diesen Tagen bis Freitag , 23.10. um einen Entwurf für die Pariser Klimakonferenz gerungen wird und die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) deutlich mehr Anstrengungen fordert, um die Begrenzung der Erderwärmung auf maximal zwei Grad zu erreichen meldete die Europäische Union zeitgleich, Dienstag 20.10. ,sie erreiche ihr Ziel, die Emissionen an Treibhausgasen bis 2020 um 20 Prozent zu senken.

Nach einem heute veröffentlichten Bericht der Europäischen Umweltagentur sind die Emissionen auf dem bislang niedrigsten Stand.

EU-Energie-Kommissar Miguel Arias Canete: Wir sind nun mit einer soliden Position für Paris ausgestattet
EU-Energie-Kommissar Miguel Arias Canete: Wir sind nun mit einer soliden Position für Paris ausgestattet

Miguel Arias Cañete, EU-Kommissar für Klimaschutz und Energie, sagte laut Presseerklärung der EU: “Diese Ergebnisse sprechen für sich: Der EU ist es gelungen, ihre Emissionen von 1990 bis 2014 um 23 Prozent zu drosseln, bei gleichzeitigem Wirtschaftswachstum um 46 Prozent. Wir haben immer wieder gezeigt, dass Klimaschutz und Wirtschaftswachstum Hand in Hand gehen. Im Vorfeld der Pariser Klimakonferenz wird somit deutlich signalisiert, dass Europa zu seinen Zusagen steht und unsere Klima- und Energiepolitik funktioniert. Und mit den neuen Vorschlägen, die früher in diesem Jahr vorgelegt wurden, haben wir bereits erste Schritte zur Verwirklichung unserer Zusage für das Pariser Übereinkommen unternommen.”
Aus dem Bericht der Umweltagentur geht laut EU-Meldung hervor, dass die Treibhausgas-Emissionen nach Schätzungen (“Proxywerten”) für das Jahr 2014 gegenüber 2013 um 4 Prozent zurückgegangen sind, was zum Teil auf die ungewöhnlich hohen Temperaturen in diesem Jahr und die entsprechend geringere Energienachfrage zurückzuführen gewesen sei. Dies bedeute, dass die EU-internen Emissionen im Jahr 2014 um 23 Prozent unter den Werten von 1990 lägen.

EUmuss mehr tun, um das  40 Prozent-Ziel zu erreichen
Jüngsten Prognosen der Mitgliedstaaten zufolge wird die EU mit ihren laufenden Maßnahmen bis 2020 eine Emissionsminderung von 24 Prozent erreichen, die auf 25 Prozent ansteigen könnte, wenn die von den Mitgliedstaaten bereits geplanten zusätzlichen Maßnahmen durchgeführt werden.

Die EU arbeitet, laut Pressemeldung, bereits an der Realisierung ihres Emissionsminderungsziels für 2030 von mindestens 40 Prozent – dem Beitrag der EU zum neuen globalen Klimaschutzüberkommen, das im Dezember in Paris unterzeichnet werden soll.
Stand der Verwirklichung des Minderungsziels für 2030
Prognosen zufolge werden sich die Emissionsminderungen auch über das Jahr 2020 hinaus fortsetzen, wenn auch in langsamerem Tempo, heißt es in dem Pressebericht der EU weiter Nach Schätzungen der Mitgliedstaaten dürfte danach bis 2030 gegenüber 1990 eine Minderung von 27 Prozent (mit den derzeitigen Maßnahmen) bis 30 Prozent (mit den von den Mitgliedstaaten bereits geplanten zusätzlichen Maßnahmen) erreicht werden. Es würden folglich neue Maßnahmen notwendig sein, um das für 2030 angestrebte Reduktionsziel von 40 Prozent zu realisieren, folgert die EU in ihrer Meldung.

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker : Den Worten müssen in Paris Taten folgen
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker : Den Worten müssen in Paris Taten folgen

Präsident Juncker hatte in seiner Rede zur Lage der Europäischen Union erklärt, dass die Europäische Kommission mit ihrem Vorschlag zur Überarbeitung der EU-Richtlinie über das Emissionshandelssystem bereits eine erste Legislativmaßnahme zur Umsetzung der Ziele der EU für 2030 getroffen habe.