In fast allen Mitgliedsstaaten der EU haben die zuständigen Kommissare in den vergangenen Monaten für die Energieunion geworben
In fast allen Mitgliedsstaaten der EU haben die zuständigen EU-Kommissare in den vergangenen Monaten für die Energieunion geworben, Bild EU-Komm.

“Der Bericht State of the Energy Union ist ein wichtiges Instrument, um das Projekt Energieunion in den Mitgliedstaaten zu dokumentieren und voranzutreiben,” kommentierte die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft die Vorlage des ersten Berichts der Europäischen Kommission zum Stand der Europäischen Energieunion am vergangenen Mittwoch, 18.November. (Wir berichteten am selben Tag unter dem Titel: Energie-Union: Deutschland muss noch zulegen; s. unten)
Der Bundesverband Neue Energiewirtschaft bestätigte in einer eigenen Erklärung vom selben Tag es sei gut, dass sich die Europäische Union bezüglich der Erreichung ihrer Energie- und Klimaziele bis zum Jahr 2020 auf einem vielversprechenden Weg befinde.

Hildegard Müller: Ein wichtiger Bericht ..
Hildegard Müller: Ein wichtiges Instrument um das Projekt Energieunion voranzutreiben …

Positive Entwicklungen
In dem Bericht und der dazugehörigen Länderanalyse bescheinigt die Kommission aus BDEW-Sicht Deutschland in allen Dimensionen der Energieunion positive Entwicklungen.

So hebe sie unter anderem den weit entwickelten Wettbewerb auf den Strom- und Gasmärkten im Großhandels- aber auch dem Endkundenbereich hervor.

Allerdings sehe die Kommission auch Handlungsbedarf in einigen Punkten. Dies gelte für die weitere Förderung von Kraft-Wärme-Kopplung und Fernwärme sowie die weitere Marktintegration erneuerbarer Energien. Weiterhin sollten die Stromverbindungen in die europäischen Nachbarländer ausgebaut werden. Außerdem, weist der BDEW in seiner Erklärung daraufhin, die Kommission ermahne die Behörde unter anderem Deutschland, den Primär- und Endenergieverbrauch weiter zu senken.

Müller: Die Kommission empfiehlt  KWK-Ausbau

Der BDEW sieht sich durch den Bericht der Kommission in seiner Forderung nach einer weiteren Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung bestärkt. Hildegard Müller: “Die Kommission empfiehlt in dem Bericht ausdrücklich, den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung stärker zu fördern. Der BDEW hat zuletzt in der Anhörung im Wirtschaftsausschuss des Bundestages am 11. November wieder gefordert, an dem Ziel festzuhalten, den Anteil der Kraft-Wärme-Kopplung an der gesamten Stromerzeugung auf 25 Prozent zu steigern.”

Um dieses Ziel zu erreichen müssten aus Sicht des BDEW bereits bestehende Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen intensiver gefördert und die Rahmenbedingungen für den Neubau in Deutschland verbessert werden.
Zur Forderung der EU-Kommission, Deutschland müsse den Primär- und Endenergieverbrauch weiter verringern, sagte Müller: “Wir haben in den letzten Jahren große Fortschritte in dem Bereich der Energieeffizienz gemacht. Zudem wurde erst im vergangenen Jahr der Nationale Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE) verabschiedet. Deutschland verfolgt damit einen marktorientierten Ansatz, um die Energieeffizienz zu steigern und Energiedienstleistungsmärkte zu entwickeln. Dieses Maßnahmenpaket, das auf marktwirtschaftliche Lösungen und Eigenverantwortung zur Steigerung der Energieeffizienz setzt, gilt es zu stärken und konsequent weiter zu entwickeln. Zusätzliche regulatorische Eingriffe würden unabsehbare Schäden in diesen Märkten hinterlassen.”17.11.15 bne-logo

Der bne begrüßt in seiner Erklärung die von der Kommission gewollte Einrichtung eines Monitoring das die Beiträge der einzelnen Mitgliedstaaten eng beobachtet damit das Erreichen der 2030-Ziele zu gewährleistet werde.

Es sei zu hoffen, so der bne in seiner Erklärung weiter, dass der jetzt vorgelegte Bericht zum Stand der Energieunion den anstehenden internationalen Klimaverhandlungen in Paris noch zu zusätzlichem Schwung verhelfe. Die kommunalen Unternehmen in Deutschland arbeiteten am Umbau der Energieerzeugung und einer Dekarbonisierung der Energieversorgung. Ihre Investitionen seien auf den Umbau hin zu einem klimafreundlicheren Erzeugungspark ausgerichtet. Der Anteil der erneuerbaren Energien an der installierten Leistung kommunaler Unternehmen wurde, laut bne, von 13,5 Prozent im Jahr 2013 auf 15,6 Prozent im Jahr 2014 gesteigert. Lesen Sie dazu auch unseren Bericht unter dem Titel: Energie-Union: Deutschland muss noch zulegen