Die Europäische Kommission hat heute (Mittwoch, 18.November) mit ihrem Bericht zur Lage der Energieunion eine erste Bilanz veröffentlicht, in der aufgelistet ist welche Fortschritte die EU-Staaten in den vergangenen neun Monaten beim Übergang hin zu einer emissionsarmen und wettbewerbsfähigen Wirtschaft gemacht haben.

EU-Kommissar Sefkowic:
EU-Kommissar Sefkowic: “Wir sind auf dem richtigen Weg …”

Sie nimmt mit ihren 28 Analysen die einzelnen EU-Mitgliedstaaten unter die Lupe und moniert, wo weiter Handlungsbedarf besteht.

Stromtrassen fehlen

Für Deutschland gilt dies zum Beispiel beim Thema Energieinfrastruktur: Sowohl der Bau von Interkonnektoren zu den Nachbarländern als auch der innerdeutsche Ausbau von Stromtrassen von Nord nach Süd muss nach den Feststellungen der Kommission weiter vorankommen.
Dennoch sieht sich Maroš Šefčovič, Vizepräsident der EU-Kommission und zuständig für die Energieunion, insgesamt zu der Feststellung ermutigt: “Nach neun Monaten lässt sich mit Zuversicht sagen, dass wir auf dem richtigen Weg sind, um die Energieunion Realität werden zu lassen. Meine Botschaften für 2016 sind klar: Erstens sollte die EU weiterhin eine Vorreiterrolle beim Übergang zu einer emissionsarmen Wirtschaft einnehmen. Zweitens sollte dieser Übergang sozial gerecht und verbraucherorientiert vonstattengehen. Und drittens werden die geopolitischen Herausforderungen, mit denen wir in diesem Jahr konfrontiert waren, auch weiterhin bestehen.”

“Ich möchte Rechtsvorschriften vorlegen …”

EU-Kommissar Canete:
EU-Kommissar Canete: Er skizzierte seine Ziele für 2016 …

Miguel Arias Cañete, EU-Kommissar für Klimapolitik und Energie, skizzierte aufgrund der gesamten Analyse seine Schwerpunkte für das Jahr 2016: ”

Ich möchte Rechtsvorschriften vorlegen, mit denen unser Strommarkt weiter verbessert, der Anteil erneuerbarer Energien erhöht, unser Energieverbrauch gesenkt und die Sicherheit unserer Gasversorgung gewährleistet wird. Damit wird das Energiesystem der EU stärker, und es werden alle Voraussetzungen geschaffen für den Übergang zu einem Energiesystem, das mit geringen CO2-Emissionen auskommt.”
Neben der Verringerung der CO2-Emissionen und Fortschritten bei der Energieversorgungssicherheit sind der Kommissions-Bilanz Erfolge in den Bereichen Energieeffizienz, Energiebinnenmarkt sowie Forschung, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit zu verzeichnen. Der Bericht zur Lage der Energieunion enthält darüber hinaus auch die Bausteine für einen Steuerungsmechanismus, der zu einer leichter vorhersehbaren, transparenteren und stabileren Politik führen und damit zur Verwirklichung der Ziele der Energieunion beitragen wird.