Wintershall Holding GmbH LogoNun ist auch Wintershall, der größte international tätige deutsche Erdöl- und Erdgasproduzent, der internationalen Initiative gegen das Abfackeln von Begleitgas bei der Erdölförderung beigetreten, hat das Unternehmen heute bekannt gegeben. Deutschland hatte den Beitritt zu der Initiative bereits am 16. November bekannt gegeben.

Ziel der Initiative “Zero Routine Flaring by 2030”, die von der Weltbank gemeinsam mit UN-Generalsekretär Ban Ki Moon im April vergangenen Jahres ins Leben gerufen wurde, ist es, das Abfackeln von Erdölbegleitgas im Regelbetrieb bis 2030 weltweit zu beenden.
Mitglieder der Initiative sind Regierungen, Ölproduzenten und Entwicklungsorganisationen. Jährlich werden weltweit insgesamt rund 140 Milliarden Kubikmeter Begleitgas bei der Ölförderung abgefackelt. Das entspricht rund 30 Prozent der in der EU im Jahr verbrauchten Gasmenge. Gleichzeitig werden dadurch Treibhausgase freigesetzt: Weltweit pro Jahr mehr als 300 Millionen Tonnen CO2.

Höchste Emissionen

Nach Schätzungen der Weltbank produzieren Russland, Nigeria, Iran, Irak und die USA die höchsten Emissionen durch Abfackeln, teilweise mit steigender Tendenz.
Bundesumweltministerin Hendricks hatte anlässlich des Beitritts

Barbara Hendricks:
Barbara Hendricks: Unser Beitritt soll unser Engagement noch mal verdeutlichen …

erklärt: “Wir wollen in Paris ein wegweisendes Klimaabkommen erreichen. Unser Beitritt zur Initiative der Weltbank soll unser Engagement in dieser Richtung nochmals verdeutlichen.”
Wintershall-Vorstandsvorsitzender Mario Mehren erklärte heute als Begründung des Beitritts zur Initiative der Weltbank: „Ressourcen effizient zu nutzen und langfristigen wirtschaftlichen Erfolg mit ökologischer und gesellschaftlicher Verantwortung zu verbinden hat für Wintershall Priorität. Um diese Ziele zu unterstreichen, ist Wintershall als der größte international tätige deutsche Erdöl- und Erdgasproduzent jetzt der Weltbank-Initiative beigetreten.“

Wintershall erfüllt die Ziele seit 2012
Wintershall, so betont Mehren in seiner Erklärung ausdrücklich , erfülle die Ziele der Initiative bereits seit dem Jahr 2012: Das Unternehmen verzichte seitdem als Betriebsführer auf das Abfackeln von Erdölbegleitgas (Flaring) im Regelbetrieb und nutze dieses Gas.

Alle bestehenden Anlagen seien bereits umgerüstet worden; bei neuen Anlagen werde die Begleitgasnutzung direkt eingebaut. „Wintershall erfüllt damit schon heute höchste internationale Standards für die umweltverträgliche Gewinnung von Erdöl“, gibt sich Mehren umweltbewusst.

Wintershall-Chef Mario Mehren : AUnser Unternehmen erfüllt die Ziele der Initiative seit 2012
Wintershall-Chef Mario Mehren : AUnser Unternehmen erfüllt die Ziele der Initiative seit 2012

Seit 2012 fackelt Wintershall rund 500 Millionen Kubikmeter Begleitgas pro Jahr nicht mehr ab, heißt es in einer entsprechenden Erklärung des Unternehmens. Die Menge entspreche dem Jahresgasbedarf einer deutschen Großstadt wie Hannover oder Nürnberg. Durch den Verzicht auf das Abfackeln im Regelbetrieb mindere Wintershall die CO2-Emissionen um bis zu zwei Millionen Tonnen jährlich. Das seien rund 60 Prozent der vormals gesamten CO2-Emissionen des Unternehmens.
Mit dem Beitritt zur Weltbank-Initiative will Wintershall, laut eigener Aussage weitere Unternehmen und Staaten zu einer Teilnahme ermutigen. „Wir sind überzeugt, dass der Verzicht auf das Abfackeln von Erdölbegleitgas ein wichtiger Beitrag sein kann, um dem Klimawandel entgegenzuwirken. Deshalb begrüßen wir die Initiative der Weltbank und setzen ihre Ziele um“, so Mehren.

Anreize zum Vermeiden des Abfackelns schaffen
Bundesumweltministerin Hendricks forderte anlässlich der Bekanntgabe des Beitritts zu der Initiative Anreize für das Vermeiden des Abfackeln zu schaffen: “Nachgewiesene Minderungen der CO2-Emissionen durch vermiedenes Abfackeln sollen im Einklang mit dem EU-Recht künftig durch Anrechnung auf gesetzlich vorgeschriebene CO2-Minderung für Kraftstoffe gezielt gefördert werden.”
Da in Deutschland routinemäßiges Abfackeln praktisch nicht mehr vorkomme, heißt es einer Erklärung des Bundesumweltministeriums würde eine solche Maßnahme insbesondere auf Ölförderstätten in Drittstaaten abzielen. Derzeit, so Hendricks, bereitet das Bundesumweltministerium in enger Abstimmung mit dem Bundeswirtschaftsministerium und dem Bundesentwicklungsministerium entsprechende Regelungen vor.