BMWI-Staatssekretärin Zypries hatte im November den nationalen IT-Gipfel eröffnet
BMWI-Staatssekretärin Zypries hatte im November den nationalen IT-Gipfel eröffnet, Bild bmwi

“Das Zusammenspiel von technologischem Fortschritt, Verbraucherinformation und europäischen Standards zeigt Erfolge bei der Stromeffizienz von Geräten, stellt Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel anlässlich der Präsentation der Studie “Entwicklung des IKT-bedingten Strombedarfs in Deutschland” heute fest.

Die vom Bundeswirtschaftsministerium (BMWI) in Auftrag gegebene Studie legt demnach Erkenntnisse zur Entwicklung bis 2025 vor und zeigt, wo Effizienzsteigerungen erzielt wurden und weiterer Handlungsbedarf besteht.
„Der Rückgang des Stromverbrauchs der IKT in Deutschland um rund 15 Prozent in den letzten fünf Jahren zeigt dies eindrucksvoll. Dem erwarteten Anstieg des Stromverbrauchs bei Telekommunikationsnetzen und Rechenzentren bis 2025 werden wir durch kluge Instrumente und Effizienzsteigerungen entgegenwirken,” prophezeit der Minister.

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel:
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel: Wir werden durch kluge Instrumente entgegenwirken

Der jährliche Energiebedarf der IKT in Deutschland ist, gemäß der Studienergebnisse, im Zeitraum von 2010 bis 2015 um 15 Prozent, also 8 TWh, gesunken. Perspektivisch werde sich dieser abnehmende Trend bis 2020 weiter fortsetzen, bis 2025 wird ein leichter Anstieg von 45 TWh auf 46 TWh in 2025 erwartet, erklärte der Minister weiter.
Maßgeblich für den Rückgang des Stromverbrauchs sei der sinkende Energiebedarf der IKT in Haushalten und an Arbeitsplätzen, der sich in den kommenden Jahren von 2015 bis 2025 weiter sukzessive um gut ein Drittel verringern werde. Wesentliche Treiber sind, so ist es in der Studie nachzulesen, die technische Optimierung von IKT-Endgeräten wie Fernsehern sowie eine intensivere Nutzung energiesparenderer mobiler Produkte wie Smartphones, Tablets und Notebooks.

Rechenzentren und Telekommunikation verbrauchen mehr

Die Effizienzsteigerungen seien durch Verbraucherinformation und Standardsetzung über das europäische Energielabel und die Ökodesign-Richtlinie forciert worden.
Demgegenüber zeichnet sich in den Bereichen der Telekommunikation und Rechenzentren ein gegenläufiger Trend ab, wird in der Studie ausgewiesen.

Trotz der Ausschöpfung erheblicher Verbesserungspotentiale werde der IKT-bedingte Energiebedarf von Rechenzentren und Telekommunikationsnetzen 2015 bis 2025 leicht zunehmen und von 18 TWh im Jahr 2015 auf 25 TWh im Jahr 2025 ansteigen.
Das Bundeswirtschaftsministerium will die Ergebnisse der vom Fraunhofer IZM und dem Borderstep Institut erstellten Studie weiter auswerten und Maßnahmen entwickeln, um auch in den kritischen Bereichen Telekommunikationsnetze und Rechenzentren Anreize für höchste Effizienz zu setzen, etwa im Rahmen der wettbewerblichen Ausschreibungen für Energieeffizienz.