Künftig keine derartigen Bilder mehr? Vorrang für Erdkabel
Künftig keine derartigen Bilder mehr? Vorrang für Erdkabel

Am 3. März lädt die Bundesnetzagentur zu einer Methodenkonferenz nach Bonn ein, um den Entwurf eines Positionspapiers  zum Vorrang von Erdkabeln bei Gleichstromleitungen zu diskutieren.

Gestern, am 22. Februar, startete die Agentur die Konsultation des erarbeiteten Positionspapiers für das weitere Vorgehen in der Sache. Die Öffentlichkeit hat, laut Netzagentur, die Möglichkeit, bis zum 18. März 2016 schriftlich Stellung dazu zu nehmen.

Vorrang für Erdkabel
Der Ende letzten Jahres gesetzlich festgelegte Vorrang von Erdkabeln führt zu veränderten Planungsgrundsätzen für bestimmte Gleichstromleitungen.

In dem bereits genannten Positionspapier der Agentur legt sie nun alle wesentlichen rechtlichen und methodischen Anforderungen an die Anträge auf Bundesfachplanung fest, die sich aus dem Erdkabelvorrang für die Planungen der Vorhabenträger ergeben.
“Erdkabel können helfen, die Akzeptanz beim Ausbau des Stromnetzes zu verbessern. Mit dem Positionspapier geben wir den Übertragungsnetzbetreibern eine Orientierungsgrundlage für die Planung der Stromleitungen”, erläutert Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur und ergänzt: “Wir fordern die Öffentlichkeit ausdrücklich auf, sich aktiv an der Konsultation zu beteiligen.”

Präsident Bundesnetzagentur Jochen Homann: Unser Positionspapier zu Erdkabeln diskutieren
Präsident Bundesnetzagentur Jochen Homann: Unser Positionspapier zu Erdkabeln diskutieren …

Inhalte des Positionspapiers:
Zu den Kernpunkten des Papiers zählt die Ausgestaltung der gesetzlich vorgesehenen Suche nach einem möglichst geradlinigen Verlauf des Erdkabels zwischen Anfangs- und Endpunkt der Stromleitung, um die Eingriffe in Natur und Landschaft zu reduzieren und die Kosten zu verringern.

Auch grundlegende Anforderungen für die Findung eines 500 bis 1000 Meter breiten Trassenkorridors und möglicher Alternativen unter Berücksichtigung des Vorrangs von Erdkabeln werden im Papier aufgegriffen.
Das vorliegende Positionspapier ist nach Darstellung der Agentur eine Ergänzung des Leitfadens zur Bundesfachplanung, der sich auf den immer noch für einen Großteil der Stromleitungsprojekte geltenden Freileitungsvorrang beschränkt.
Konsultation am 3. März in Bonn
Am 3. März will die Netzagentur in Bonn in einer Methodenkonferenz mit Experten aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Verbänden und der interessierten Öffentlichkeit über den Entwurf des Positionspapiers diskutieren.
 Hintergrund zum Thema  Erdkabelgesetz
Am 31. Dezember 2015 hatte der Gesetzgeber den Einsatz von Erdkabeln auf der Höchstspannungsebene erweitert, erläutert die Agentur in ihrer Pressemitteilung zum Thema. Um die Akzeptanz zu vergrößern und damit den Netzausbau zu beschleunigen, sollen bestimmte Gleichstromtrassen künftig vorrangig als Erdkabel statt als Freileitung realisiert werden. Freileitungen sollen nun nur noch ausnahmsweise aus Naturschutzgründen, bei der Nutzung von Bestandstrassen und zum Beispiel auf Verlangen betroffener Kommunen in Betracht kommen.