13.09.15 US-Atommeiler Karibild-Grafik

Erneut sorgt ein weit über dreißig Jahre altes Atomkraftwerk, das Indian Point, es liegt 38 Meilen Kilometer nord-östlich von New York City,  weltweit für dicke Schlagzeilen. Am Wochenende ist radioaktives Material ins Grundwasser und weiter in den Hudson River ausgetreten. Die radioaktive Belastung in der Umgebung des Kraftwerks liegt durchschnittlich 650-fach über dem Grenzwert. 2001 war der Atommeiler zunächst ins Fadenkreuz der Al Quaida-Terroristen um Mohammed Atta von der Hamburger Terrorzelle geraten, die den Meiler statt des World Trade Centers anfliegen wollten. In der Folge hätte in New York kaum noch jemand leben können oder wollen. (s. unten)

Nun sind “alarmierend hohe” Strahlungswerte bei Grundwassermessungen in der Nähe des Atomkraftwerks ” festgestellt worden, bestätigte der Gouverneur des US-Bundesstaats New York, Andrew Cuomo, am Samstag.
Offenbar sei mit dem radioaktiven Wasserstoffisotop Tritium kontaminiertes Wasser aus dem Kraftwerk ausgetreten. Der Gouverneur ordnete eine sofortige Untersuchung an. Tritium ist der atomare Stoff der zur Verstärkung der Sprengkraft bei Atom-Bomben eingesetzt wird.

Rohre einfach durchgerostet

Indian Point steht seit Jahrzehnten in der Kritik. Mit dem Bau des Kraftwerks wurde 1955 begonnen, der erste Reaktor ging 1962 ans Netz. Seit Jahren macht es vor allem mit Störfällen von sich reden.

Aus dem 1973 in Dienst gestellten Reaktor 2 beispielsweise entwichen 2009 rund 400.000 Liter Kühlwasser. Als Ursache wurde damals festgestellt, dass die Rohre in den 36 Jahren nach der Inbetriebnahme nicht mehr kontrolliert worden waren und durchgerostet waren.

Noch mal am schlimmsten Drame vorbeigeschrammt; Bild Alexander Kassing, Düsseldorf
Noch mal am schlimmsten Drame vorbeigeschrammt; Bild Alexander Kassing, Düsseldorf

„Ich bin über das Geschehen zutiefst besorgt. ..

Vor allem werden wir uns um die Gesundheit und Sicherheit der Anwohner in den umliegenden Ortschaften kümmern und alles Mögliche tun, damit das Austreten ins Grundwasser keine Gefahr für sie darstellt“, zitiert CNN die Worte des Gouverneurs des Bundesstaates New York, Andrew Cuomo.
Die dortigen Behörden haben die Chefs der staatlichen Departements für Gesundheitswesen und Umweltschutz angewiesen, das Problem zu untersuchen.
Die Betreiber des Atom-Meilers und die Vertreter der zuständige Aufsichtsbehörde erklärten inzwischen: „Das Austreten radioaktiven Wassers stellt keine Gefahr für die Umwelt dar, da das Flusswasser das radioaktive Wasser verdünnt.“
Und das, nachdem im Wasser einer Ortschaft eine Belastung von mehr als 8 Millionen Picocurie pro Liter gemessen wurde, wobei der Grenzwert 12.300 Picocurie pro Liter beträgt. Weiter erklärte die Betreibergesellschaft des Kraftwerks, Entergy, es sei „ nur“ Grund-, nicht aber Trinkwasser kontaminiert worden.
Im Jahr 2010 hatte es im selben Meiler eine automatische Notabschaltung eines Reaktors gegeben. Die Ursache war eine Störung im Funktionieren des Stromgenerators. Die Betreiber des Kraftwerks erklärten auch damals, der Vorfall habe weder für die Sicherheit der Mitarbeiter noch für die Anwohner eine Bedrohung dargestellt.

Am echten Drama bisher vorbei geschrammt

Erst später, nach dem Terror-Attentat auf das World-Trade – Center, wurden sich die USA bewusst, dass sie an dem eigentlichen Super -Gau nur vorbeigeschrammt waren. Im offiziellen Bericht der zuständigen Untersuchungskommission für den US-Kongress 09/11-Commission Report werden Aussagen von Ramzi Binalshibh wieder -gegeben die belegen, dass Mohammed Atta vorgehabt hatte die Passagiermaschinen in den vor New York liegenden Atommeiler Indian Point zu stürzen.

Die Aktion sollte laut Atta den Codenamen „Electrical engineering“ tragen. Allein die Befürchtung der anderen Terroristen der Luftraum über dem Atomkraft- werk werde überwacht und durch Geschütze gesichert, so dass sie abgeschossen würden bevor sie ihr Ziel erreicht hätten, hat New York vor diesem unglaublichen Drama bewahrt. (Weiter unten haben wir den englischen Text-Ausschnitt aus dem Kommissionsbericht 09/11 abgedruckt)
THE 9/11
COMMISSION
REPORT

THE ATTACK LOOMS S. 245

During the Spain meeting,Atta also mentioned that he had considered targeting a nuclear facility he had seen during familiarization flights near NewYork—a target they referred to as “electrical engineering.”

According to Binalshibh, the other pilots did not like the idea.They thought a nuclear target would
be difficult because the airspace around it was restricted, making reconnaissance flights impossible and increasing the likelihood that any plane would be shot down before impact. Moreover, unlike the approved targets, this alternative had not been discussed with senior al Qaeda leaders and therefore did not have the requisite blessing Binalshibh claims that during their time in Spain, he and Atta also discussed how the hijackings would be executed. Atta said he, Shehhi, and Jarrah had encountered no problems carrying box cutters on cross-country surveillance flights.The best time to storm the cockpit would be about 10–15 minutes after takeoff, when the cockpit doors typically were opened for the first time. Atta
did not believe they would need any other weapons.