08.02.16 Karikatur RWE Vorstand und Müller

Zwei Monate vor seiner endgültigen Aufspaltung hat Deutschlands zweitgrößter Energiekonzern RWE (Essen) personelle Weichen an der Spitze gestellt. Sie müssen aber noch abgesegnet werden. “Noch Gesamt-Konzern-Chef” Peter Terium wird nach dieser Planung an die Spitze der neuen Tochtergesellschaft, Projektname NEWCO, für Vertrieb, Netze und Ökostrom wechseln. Hildegard Müller, bisher Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), soll ab 1. Mai als Vorstand für das Netzgeschäft zuständig sein.

Hildegard Müller, zuvor -Hauptgeschäftsführerin beim BDEW
Hildegard Müller, zuvor Hauptgeschäftsführerin beim BDEW

Müller ist auch politisch hervorragend vernetzt. Das  war auch einer der Gründe sie in den RWE-Vorstand zu holen. Die Merkel- Vertraute war von 1998 bis 2002 die erste weibliche Bundesvorsitzende der Jungen Union. Später war sie CDU-Staatsministerin in Angela Merkels Kanzleramt. Sie arbeitete in der Zeit eng mit der Bundeskanzlerin zusammen.
„Wir freuen uns, mit Frau Müller eine herausragende Persönlichkeit der deutschen Energiebranche mit ausgewiesener energiewirtschaftlicher Expertise für unser Haus gewonnen zu haben“, ließ sich der Vorstandsvorsitzende Peter Terium zitieren als mit Müller alles klar war. In ihrer aktuellen Funktion , er bezog sich damit auf ihre Funktion als BDEW- Hauptgeschäftsführerin, habe sich Müller als „starke Führungspersönlichkeit und geschickte Moderatorin unterschiedlicher Interessen erwiesen“.

Vermutlich sitzt damit Teriums absehbare Nachfolgerin bereits neben ihm am künftigen Vorstandstisch.

Denn, Terium steht in der Öffentlichkeit für den alten konventionell ausgerichteten, mit Atom- und Kohlekraftwerken ausgestatteten Energiekonzern. Ihm wird angelastet, zu spät die Weichen für die Zukunft, die Erneuerbaren gestellt zu haben.
Die neue, zunächst also von Terium geführte Tochtergesellschaft der RWE-AG, umfasst dann etwa zwei Drittel der knapp 60 000 RWE-Mitarbeiter. Chef der bisherigen RWE AG ausgestattet mit den übrigen Konzernteilen wie Atom- und Kohlekraftwerken soll dann der bisherige RWE-Vize Rolf Martin Schmitz werden.
Die Personalien sollen Vorstand und der designierte

RWE- Vorstandsvorsitzender: Blickt in eine ungewisse Zukunft ...
RWE-AG- Vorstandsvorsitzender: Blickt in eine ungewisse Zukunft …

Aufsichtsratschef Werner Brandt die bereits abgesegnet haben. Entscheidend dafür wird aber die Aufsichtsratssitzung am 03.l März sein.
Die Gründung der neuen RWE-Gesellschaft ist für April geplant. Sie soll bis Ende 2016 mit 10 Prozent des Kapitals an die Börse gehen.
War die RWE- Aktie in den vergangenen Jahren wegen der rückwärts gerichteten Energiepolitik des Vorstandes ziemlich unter die Räder gekommen ging es jetzt, nach Bekanntwerden der Neustrukturierung des Unternehmens und der bekannt gewordenen Personalien gegen den den sonstigen Verlauf des Aktienmarktes bergauf. Bange frage der Aktionäre, und das sind vor allem auch Kommunen: Ist die Leidenszeit jetzt vorbei?

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Hildegard Müller wechselt in den RWE-Vorstand