StädteRegionsrat Helmut Etschenberg und Ministerpräsident der deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, Oliver Paasch
StädteRegionsrat Helmut Etschenberg und Ministerpräsident der deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, Oliver Paasch

Städteregionsrat Helmut Etschenberg hat heute, Dienstag 23. Februar, die Einladung des belgischen Innenministers Jan Jambon wahrgenommen und selbst dem Minister die Sorgen und Ängste der Bevölkerung aus der DreiländerRegion über einen atomaren Unfall in Tihange in voller Breite vorgetragen.

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hatte die Befürchtungen der Bundesregierung bereits am Montag, 1. Februar Innenminister Jan Jambon und der Umweltministerin Marie Christine Marghem übermittelt ( wir berichteten: Hendricks: Trotz Atomausstieg leben deutsche Bürger mit dem Atomrisiko der Nachbarn, s. unten).

Die deutsch-belgischen Gespräche über Sicherheitsfragen zun belgischen Atomkraftwerken lösten einen Ansturm von Fragen bei den Journalistenkollegen aus ...
Die deutsch-belgischen Gespräche über Sicherheitsfragen zun belgischen Atomkraftwerken lösten einen Ansturm von Fragen bei den Journalistenkollegen aus …

Helmut Etschenberg hatte  aber gestern, Montag 22. Februar, im Interview mit Umwelt- und Energie-Report, er habe starke Zweifel, dass die Ministerin die Befürchtungen der StädteRegion mit dem nötigen Nachdruck vorgetragen habe. (Lesen Sie dazu unseren Bericht und das gesamte Interview mit dem Titel: Klage gegen Atom-Reaktor Tihange- Wo bleibt die Unterstützung aus Berlin? , s. unten)

Belgischer Ministerpräsident arangierte das Treffen
Der Termin zwischen Innenminister Jambon und Etschenberg war nach Angaben der StädteRegion durch den Ministerpräsidenten der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, Oliver Paasch, zustande gekommen. Im Fokus des Gesprächs stand dabei die Sicherheit des Kraftwerks.

In einer Presseerklärung der Region zum Gespräch heißt es, Innenminister Jambon habe das Angebot einer unabhängigen Expertenkommission nochmals präzisiert. Diese soll künftig zur gegenseitigen Kontrolle eingesetzt werden und Zugang zu Tihange erhalten. Etschenberg wird demnach mit dem Experten für Atomsicherheit Wolfgang Renneberg hierzu Vorschläge erarbeiten, die er der Bundesregierung unterbreiten wird. Renneberg ist Professor am Institut für Sicherheits- und Risikowissenschaften an der Universität für Bodenkultur Wien und leitet das Büro für Atomsicherheit.

NRW-Umwelt-Staatssekretär Knitsch war dabei

NRW-Umweltstaatssekretär Knitsch nahm benefalls an dem Gespräch teil
NRW-Umweltstaatssekretär Knitsch nahm benefalls an dem Gespräch teil

In der Meldung der Region heißt es weiter, Ministerpräsident Paasch habe in seiner Funktion als Vorstandvorsitzender der Stichting Euregio Maas-Rhein für Vertreter der Provinz Limburg und der Region Aachen das Gespräch arrangiert. Auch NRW-Staatssekretär Peter Knitsch, sowie Vertreter der Provinz Lüttich und des Euregiorates waren vor Ort, um über die Sicherheit des Atomkraftwerks zu sprechen.

„Ich bin dankbar, dass wir die Gelegenheit hatten, dem zuständigen Fachminister Jan Jambon die konkreten Ängste der Menschen in der Region authentisch zu vermitteln“, sagte Etschenberg im Anschluss an das Ministergespräch auf einer Pressekonferenz der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens. „Wir müssen diese Ängste ernst nehmen, die sich mittlerweile über das gesamte Rheinland, Kommunen aus den Niederlanden und Gebietskörperschaften aus Rheinland-Pfalz erstrecken.“

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Hendricks: Trotz Atomausstieg leben deutsche Bürger mit dem Atomrisiko der Nachbarn und auch
unseren Bericht und das gesamte Interview mit Helmut Etschenberg dem Titel: Klage gegen Atom-Reaktor Tihange- Wo bleibt die Unterstützung aus Berlin