Wer hat noch nicht und wer will … Moskau und Peking überbieten sich beim Bau von Atommeilern

Moskau und Peking konkurrieren weltweit bei  ihren Exportoffensiven für den Bau von Atommeilern. Wie die von Moskau gesteuerte Nachrichten-Agentur

Sputnik-news berichtet wolle der chinesische Energieriese China National Nuclear Corp (CNNC) das erste Atomkraftwerk des Sudan bauen, zitiert die Agentur einen Bericht der staatlichen chinesischen Nachrichten-Agentur XINHUA. Bei einem Treffen  der Delegationschefs des Russland-ASEAN-Gipfels mit Vertretern eines Wirtschaftsforums hat  Präsident Wladimir Putin dagegen -fast zeitgleich- , laut Sputnik- news,   am Wochenende erklärt, Russland könne den Ländern der ASEAN-Gruppe Baupläne für modernste Kernkraftwerke anbieten.

Der Vizechef des russischen Konzerns Rosatom, Kirill Komarow, hatte bereits am 01. Juni vergangenen Jahres, am Rande des Forums Atomexpo-2015 in Moskau, signalisiert sein Konzern habe Interesse am Bau von Atomkraftwerken in mehreren Ländern, darunter in Bangladesch, und auch China !!!, Indonesien und Großbritannien (Hinkley – Point, wir berichteten, s unten).

Aktuell hat der chinesische Staatskonzern – laut Sputnik –  bekannt gegeben, er habe am Montag mit dem Sudan ein entsprechendes Rahmenabkommen zum Bau eines Atommeilers unterzeichnet. Über das Volumen des Auftrags wurde zunächst nichts bekannt. Der Spiegel berichtete jetzt der Sudan-Deal sei Teil einer aggressiven Expansionsstrategie. China wolle ein wichtiger Player auf dem globalen Atommarkt werden. Bis 2030 wolle man rund 30 Reaktoren aus heimischer Produktion in alle Welt exportieren, habe CNNC-Chef Sun Qin im März der staatlichen Zeitung “People’s Daily” mitgeteilt.

China wolle bis 2030 rund 30 Reaktoren aus heimischer Produktion in alle Welt exportieren, habe CNNC-Chef Sun Qin im März weiter erklärt.

In Großbritannien, … beim Bau des britischen Atomkraftwerks Hinkley Point C, konkurriert der Energiekonzern China General Nuclear Power Cor (CNNC) mit Moskaus Atomriesen Rosneft.

Während CNNC aber bereits am Ball ist und investiert, kann Moskaus Rosneft  bisher nur Interesse zeigen.  Die Chinesen  wollen später sogar einen Hualong-1-Reaktor in Bradwell in der Grafschaft Essex bauen.

Putin dagegen winkte nun der ASEAN-Gruppe …

… beim Treffen in Sotschi am Wochenende mit „Bestangeboten“ und erklärte Russland könne den Ländern der ASEAN-Gruppe nicht nur Baupläne für modernste Kernkraftwerke anbieten, man könne so das Zusammenwirken im Brennstoff- und Energiebereich auf ein neues Niveau anheben, da der Bedarf der ASEAN-Länder an Kohlenwasserstoffen und Strom stetig ansteige.

„Russland ist bereit, den wachsenden Bedarf auf langfristiger Basis zu decken und Energieträger zu liefern. Es ist bereit, modernste AKW-Pläne anzubieten und in der Stromwirtschaft im weitesten Sinne des Wortes tätig zu werden“, so Putin in Sotschi.

Die 1967 gegründete Vereinigung ASEAN umfasst zehn südostasiatische Staaten mit etwa acht Prozent der Weltbevölkerung und einem Bruttoregionalprodukt von etwa 2,5 Billionen US-Dollar.

Konkurrenz zwischen China und Moskau …

… aber auch bei den Kontakten zu den übrigen Mitgliedern der ASEAN-Gruppe? 2010 wurde ein Freihandelsabkommen zwischen der ASEAN-Gruppe und China geschlossen.

Nach der Bevölkerungszahl entstand dami8t die größte Freihandelszone der Welt mit über 1,8 Milliarden Bewohnern und nach der Wirtschaftskraft die drittgrößte Freihandelszone nach der  Europäischen Union  und der  NAFTA.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Moskau: Interesse am Bau von AKW Hinkley Point