VKU kritisiert “Modernisierung” der Netzentgelte

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) kritisiert den Entwurf des Gesetzes zur Modernisierung der Netzentgeltstruktur (Netzentgeltmodernisierungsgesetz), den Noch- Bundeswirtschaftsminister Gabriel am Mittwoch, 25. Januar vorgestellt hatte und der am selben Tag vom Kabinett verabschiedet worden war heftig,  dagegen heftig.  

VKU-Hauptgeschäftsführerin Katherina Reiche präzisiert ihre Kritik und kontert Gabriel: „Wir benötigen eine Reform der Netzentgeltsystematik, um die Kosten für die Energiewende gerechter zu verteilen. Die im Gesetzentwurf vorgeschlagenen Änderungen sind jedoch nicht geeignet, den Herausforderungen zu begegnen. Der Gesetzentwurf führt zu einer Schwächung der klimafreundlichen Kraft-Wärme-Kopplung, die wir für die Erreichung der Klimaschutzziele unbedingt benötigen.“

Der VKU kritisiere vor allem, heißt es in einer ebenfalls am Mittwoch, 25. Januar, herausgegebenen Mitteilung, die geplante ersatzlose Streichung der so genannten vermiedenen Netznutzungsentgelte (vNNE).

Diese sollen dem Gesetzenwurf zufolge, so der VKU,  sukzessive reduziert und schließlich abgeschafft werden.

Derzeit werden vNNE sowohl für steuerbare Erzeugung, wie die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), als auch für volatile Erzeugung aus erneuerbare Energien, gewährt.

Aus Sicht des VKU ist es falsch, die vNNE für steuerbare Anlagen abzuschaffen,…

…„denn genau diese sorgen für Systemstabilität und Versorgungssicherheit“, heißt es in der Mitteilung des Verbandes.  Im Gegensatz zu Erneuerbare-Energien-Anlagen könnten sie Strom auch dann last- und verbrauchsnah produzieren, wenn die Sonne nicht scheint oder der Wind nicht wehe. Durch die Nähe von Erzeugung und Verbrauch verminderten sie effektiv den Ausbaubedarf an Übertragungsnetzen. 

„Das Ziel muss sein, solche Anlagen stärker zu honorieren, die ihren Strom nahe am Verbrauchsort erzeugen und damit den Netzausbau vermeiden. Diese Eigenschaften sind für die sichere Energieversorgung von zentraler Bedeutung. Das gilt ganz besonders für

KWK-Anlagen, die nicht nur Strom, sondern auch Wärme klimafreundlich erzeugen. Der Gesetzentwurf gefährdet das finanzielle Auskommen vieler Anlagen, deren Wirtschaftlichkeit gerade erst durch das KWKG wieder hergestellt worden ist. Dem Klimaschutz wird damit ein Bärendienst erwiesen,“ so Reiche.